Die aufstrebende Gentherapie-Firma Editas Medicine will in den nächsten sechs Monaten etwa 180 Arbeitsplätze abbauen, was einem massiven Personalrückgang von 65% entspricht. Mit dieser strategischen Neuausrichtung strebt das Unternehmen an, sich stärker auf die Entwicklung von In-vivo-Gentherapien zu konzentrieren, die genetische Veränderungen direkt im Körper des Patienten vornehmen.
Aktien von Editas verzeichneten nachbörslich einen Anstieg von 2,12% und stehen nun bei 1,93 US-Dollar. Der Kursgewinn spiegelt das Vertrauen der Anleger in die neue Firmenstrategie wider, bei der Editas plant, in der ersten Jahreshälfte 2025 Daten und Entwicklungspläne vorzustellen. Besondere Fortschritte erwartet das Unternehmen bei den blutbildenden Stammzellen und der Leber.
Editas wechselt somit von einer experimentellen ex-vivo Behandlung für Sichelzellenanämie – die reni-cel genannt wurde und ähnlich wie die genehmigte Therapie Casgevy von Vertex Pharmaceuticals und CRISPR Therapeutics betrieben wurde – zu einem zukunftsorientierten Ansatz, der das volle Potenzial der CRISPR-Technologie ausreizen soll.
Ein kommerzieller Partner für reni-cel konnte nicht gefunden werden, was zur Einstellung der Entwicklung geführt hat. Im Zuge der Umstrukturierung wird sich auch das Management verändern: Bis Ende des Jahres wird der Chief Medical Officer Baisong Mei das Unternehmen verlassen. Die Konsolidierung geht mit erwarteten Kosten von 55 bis 70 Millionen US-Dollar für das Beenden der reni-cel Entwicklung einher, während für den Personalabbau Kosten von 14 bis 18 Millionen US-Dollar veranschlagt werden.
Diese kostensparenden Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Editas seine finanziellen Mittel bis ins zweite Quartal 2027 nachhaltig einsetzen kann.