26. November, 2024

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EDF plant neue Schmelzanlage: Ein Spannungsfeld zwischen Hoffnung und Kritik

EDF plant neue Schmelzanlage: Ein Spannungsfeld zwischen Hoffnung und Kritik

Der französische Energiekonzern EDF plant die Errichtung einer Schmelzanlage im elsässischen Fessenheim, einem Standort, der zuvor für sein Atomkraftwerk bekannt war. Die Ankündigung, auf dem bislang ungenutzten Areal eine Anlage zur Verwertung schwach radioaktiv belasteten Schrotts zu errichten, hat insbesondere in Deutschland für kontroverse Diskussionen gesorgt. Die baden-württembergische Landesregierung sowie das Regierungspräsidium Freiburg äußern Bedenken bezüglich des Projekts, obwohl die Entscheidungshoheit in Frankreich liegt.

Dennoch öffnet sich die französische Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) für eine umfassende Bürgerbeteiligung. Diese startet am Donnerstag und wird bis zum 7. Februar laufen. Ziel ist es, die verschiedenen Perspektiven und Bedenken interessierter Parteien zu berücksichtigen, insbesondere aufgrund der geografischen Nähe zur deutsch-französischen Grenze.

Der ambitionierte Zeitrahmen sieht vor, dass die Schmelzanlage 2031 in Betrieb gehen soll, mit einer Investition von rund 450 Millionen Euro. Die Kapazität der Anlage könnte rund 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich umfassen, möglicherweise auch aus dem Ausland. Ungeachtet dessen bleibt eine endgültige Genehmigung ausstehend, da noch zahlreiche Prüfungen erforderlich sind.

Während Umweltschützer auf beiden Seiten des Rheins gegen das Vorhaben protestieren, bleibt Frankreichs Regierung unter Präsident Emmanuel Macron entschieden, die Atomkraft weiter zu fördern. Dies steht im Gegensatz zur deutschen Strategie, die sich von der Kernenergie abgewandt hat. Das Atomkraftwerk in Fessenheim wurde 2020 nach 42 Jahren stillgelegt, mit dem Abriss, der bis 2026 erwartet wird.