13. Januar, 2025

Politik

Edenhofer warnt Unionspolitiker vor Rückabwicklung des Heizungsgesetzes

Edenhofer warnt Unionspolitiker vor Rückabwicklung des Heizungsgesetzes

Der renommierte Klimaforscher Ottmar Edenhofer hat eindringlich darauf hingewiesen, dass die von der Union angestrebte Rücknahme des kürzlich verabschiedeten Heizungsgesetzes eine heikle Angelegenheit darstellt. Stattdessen plädiert Edenhofer für die Einführung einer effektiven und gerechte Kompensation, die vorrangig umgesetzt werden sollte. Laut dem Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sei es entscheidend, dass keine pauschale Pro-Kopf-Rückerstattung herangezogen wird, sondern eine differenzierte Lösung, die sich nach dem energetischen Standard der Gebäude orientiert. Die Idee dahinter ist, dass diese Kompensation schrittweise reduziert wird, um den Anreiz zur energetischen Sanierung oder zum Heizungstausch zu erhöhen. Ein weiteres zentrales Anliegen Edenhofers betrifft die Preisbildung von CO2-Emissionen. Ab 2027 wird sich dieser Preis nicht mehr über nationale Gesetze, sondern über den europäischen Emissionshandel festlegen. Das bedeutet, dass das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas in absehbarer Zukunft zu einer finanziellen Belastung wird, auf die die Politik die Bürgerinnen und Bürger vorbereiten muss. Abschließend kritisierte Edenhofer, dass das wichtige Thema Klimaschutz im gegenwärtigen Wahlkampf kaum Beachtung findet. Er mahnt an, die langfristigen Kosten des Klimawandels gegen die kurzfristig scheinbar hohen Kosten des Klimaschutzes abzuwägen. Die potenziellen Schäden des Klimawandels könnten bis 2050 das Sechsfache der aktuellen Klimaschutzkosten betragen. Dennoch sieht er einen Zielkonflikt, denn die Vermeidung zukünftiger Schäden nützt wenig dem Eigentümer, der jetzt in eine neue Heizung investieren muss, jedoch sei es gefährlich, gegenwärtige Herausforderungen gegen zukünftige abzuwägen.