Die Börse liebt klare Signale, und Eckert & Ziegler hat geliefert. Nach einem fulminanten Wochenstart setzte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fort und erreichte mit über 50 Euro ein neues Hoch seit März 2023.
Der Kursgewinn von über 16 Prozent innerhalb weniger Tage hat die Aufmerksamkeit der Anleger auf den Spezialisten für Radiotherapeutika gelenkt.
Neue Wachstumsprognosen befeuern die Rallye
Die aktuellen Kursgewinne sind kein Zufall. Ende November hatte Eckert & Ziegler seine Prognosen für 2024 angehoben und damit Optimismus bei Investoren geweckt.
Vor allem die gesteigerte Nachfrage nach Radiotherapeutika – ein Bereich, in dem das Unternehmen führend ist – sorgt für Rückenwind. Diese Medikamente, die in der Krebstherapie eingesetzt werden, gewinnen durch den medizinischen Fortschritt und die alternde Bevölkerung zunehmend an Bedeutung.
Ein weiterer Meilenstein war der jüngste Durchbruch an einem charttechnischen Widerstand bei 48 Euro, der die Aktie lange Zeit ausgebremst hatte. „Mit dem Überschreiten dieser Marke wurde ein wichtiger Impuls gesetzt, der neue Käufer anlockt“, erklärt Analystin Katharina Mertens von der Investmentbank Helios Partners.
Was macht Eckert & Ziegler so besonders?
Das Unternehmen aus Berlin zählt zu den globalen Marktführern in der Nuklearmedizin und entwickelt innovative Produkte für die Diagnostik und Therapie schwerer Krankheiten. Besonders im Fokus stehen Radiopharmazeutika, die in der Krebstherapie eine präzisere und wirksamere Behandlung ermöglichen.
Die Zahlen sprechen für sich: Allein im vergangenen Geschäftsjahr konnte Eckert & Ziegler den Umsatz im Bereich der Radiotherapeutika um mehr als 20 Prozent steigern. Für 2024 erwartet das Management ein weiteres Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich.
Chancen und Risiken für Anleger
Auch wenn die aktuelle Kursentwicklung beeindruckend ist, bleibt Vorsicht geboten. „Ein derart schneller Anstieg weckt immer die Frage nach einer möglichen Überbewertung“, warnt Mertens. Derzeit wird die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt, das über dem Branchendurchschnitt liegt.
Zudem könnte die geopolitische Lage den Markt für Nuklearmedizin belasten. Sanktionen oder Exportbeschränkungen für radioaktive Materialien könnten die Produktion und den Vertrieb erschweren. Allerdings hat Eckert & Ziegler frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um Lieferketten zu diversifizieren und Risiken zu minimieren.