30. November, 2024

Quartalszahlen 2024

Easyjet: Starke Zahlen, schwache Zukunftssignale

Mit einem Umsatzplus von 14 Prozent und einem Gewinnsprung zeigt Easyjet Stärke. Doch der Blick ins neue Jahr offenbart Herausforderungen und Unsicherheiten.

Easyjet: Starke Zahlen, schwache Zukunftssignale
Mit neuem CEO und unsicherem Kurs ins Jahr 2025. Was die Branche und Anleger von Easyjet jetzt erwarten.

Easyjet glänzt mit Wachstum – und bleibt vorsichtig

Die Bilanz des britischen Billigfliegers Easyjet für das Geschäftsjahr 2024 lässt sich sehen: Der Umsatz stieg um beeindruckende 14 Prozent auf 9,3 Milliarden britische Pfund (11,1 Milliarden Euro).

Der Betriebsgewinn legte sogar um ein Viertel auf 597 Millionen Pfund (716 Millionen Euro) zu. Damit übertrifft Easyjet die eigenen Ziele, bleibt jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die einen noch größeren Sprung prognostiziert hatten.

Das Wachstum von Easyjet ist vor allem auf eine starke Nachfrage nach günstigen Flugtickets und effizientes Kostenmanagement zurückzuführen.

Für die kommende Wintersaison gibt es ebenfalls Grund zur Zuversicht: Der saisontypische Verlust, den Fluggesellschaften in der Nebensaison oft hinnehmen müssen, dürfte dank einer guten Buchungslage geringer ausfallen als in den Vorjahren.

Doch es gibt auch Wolken am Horizont. Der Vorstand erwartet im zweiten Geschäftsquartal 2025 Belastungen, da die Osterfeiertage – traditionell ein wichtiger Umsatztreiber – erst im April und damit außerhalb des betrachteten Zeitraums liegen.

Neuer Kapitän am Steuer: Kenton Jarvis übernimmt

Neben den Zahlen sorgt ein Führungswechsel für frischen Wind: Ab Januar übernimmt Kenton Jarvis, bisheriger Finanzchef, das Steuer von CEO Johan Lundgren. Jarvis bringt langjährige Erfahrung aus der Luftfahrt- und Finanzbranche mit. An seiner Seite wird Jan De Raeymaeker als neuer Finanzvorstand tätig sein, der ab dem 20. Januar die Finanzen des Konzerns lenkt.

Herausforderungen und Chancen im Blick

Easyjet steht vor der Aufgabe, auch im schwierigen Umfeld der Luftfahrtbranche profitabel zu bleiben. Steigende Kerosinpreise, Unsicherheiten bei der Nachfrage und der Druck durch die Konkurrenz sind Herausforderungen, die das Management bewältigen muss.

Gleichzeitig bietet das wachsende Interesse an nachhaltigerem Reisen – etwa durch die Einführung moderner, emissionsärmerer Flugzeuge – Potenzial für Innovation und langfristiges Wachstum.