04. Oktober, 2024

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E-Rezept im Aufwind: Redcare Pharmacy trotzt skeptischen Tönen und hebt ab

E-Rezept im Aufwind: Redcare Pharmacy trotzt skeptischen Tönen und hebt ab

Die Auseinandersetzung zwischen Optimismus und Pessimismus prägte die Stimmung unter den Investoren von Redcare Pharmacy. Am Freitag stellten sich die Hoffnungen auf florierende E-Rezept-Geschäfte den Bedenken um die gesenkte Margenprognose entgegen. Letztlich behielten die optimistischen Stimmen die Oberhand. Die Aktien verzeichneten am Mittag ein Plus von 1,6 Prozent und erreichten somit 137,20 Euro, womit sie zu den größten Gewinnern im MDax zählten. Der Index selbst legte etwa ein Prozent zu. Bereits in der Spitze kletterten die Papiere auf fast 142 Euro, dem höchsten Stand seit Anfang August, was einem Kursanstieg von etwa 19 Prozent seit Mitte September entspricht. Redcare hatte seine Margenaussichten aufgrund hoher Ausgaben für das florierende E-Rezept-Geschäft gesenkt. Unter dem Markennamen Shop Apotheke setzt das Unternehmen unter anderem auf prominente Werbepartner wie Günther Jauch, Christian Ulmen und Collien Ulmen-Fernandes. Während Kritiker die sinkende Profitabilität betonen, sehen Befürworter in den überzeugenden Erlösen aus App-basierten, rezeptpflichtigen Medikamenten einen Vorteil. Martin Comtesse von Jefferies hob den stark steigenden Umsatz mit dem E-Rezept als "Highlight" hervor und begrüßte die Erhöhung der Marketingausgaben zur Nutzung der Wachstumschancen, auch auf Kosten der aktuellen Profitabilität. Volker Bosse von der Baader Bank lobte ebenfalls die dynamische Entwicklung im Rezeptgeschäft und die beeindruckenden Geschäftszahlen, die seine Erwartungen übertrafen. Stifel empfiehlt die Aktien nach wie vor zum Kauf, mit einem ambitionierten Kursziel von 178 Euro. Yannik Siering von Stifel unterstrich, dass langfristig die Vorteile die höheren Kosten übertreffen würden. Ein Händler sah im elektronischen Geschäft große Chancen, vor allem für Patienten mit chronischen Erkrankungen, die auf verschreibungspflichtige Medikamente angewiesen sind. Andererseits betonte Olivier Calvet von UBS, dass die jüngsten Entwicklungen im Bereich der elektronischen Verschreibungen für Online-Apotheken teurer seien als ursprünglich prognostiziert, unter Verweis auf die Gewinnwarnung des Konkurrenten DocMorris, dessen Aktien am Freitag um mehr als ein Prozent nachgaben. Das technische Bild für Redcare hat sich mit den jüngsten Kursgewinnen ebenfalls verbessert. Der Aktienkurs liegt komfortabel über den bedeutenden Durchschnittslinien, die die Trendrichtungen auf unterschiedlichen Zeithorizonten beschreiben.