Der deutsche Automobilmarkt steht in diesem Jahr vor einem potenziellen Wendepunkt, denn der Druck auf Hersteller durch verschärfte CO2-Flottengrenzwerte könnte zu einem deutlichen Anstieg der E-Auto-Zulassungen führen. Laut ADAC könnten Autokäufer in diesem neuen Umfeld von erhöhten Rabatten profitieren.
Im vergangenen Jahr erlitt der Boom der E-Mobilität in Deutschland einen empfindlichen Rückschlag. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes war die Zahl der neu zugelassenen reinen Elektro-Pkw 2024 um mehr als 25% gesunken und erreichte lediglich rund 380.600 Fahrzeuge. Der Anteil an den gesamten Neuzulassungen fiel um fast fünf Prozentpunkte auf 13,5%.
Um die Attraktivität von E-Fahrzeugen zu stärken, betont der ADAC die Bedeutung erschwinglicher Modelle sowie preislich transparenter Ladestrukturen. Positiv hervorzuheben sei, dass einige Hersteller dieses Jahr neue, günstigere Einstiegsmodelle unter 25.000 Euro auf den Markt brächten, so Stefan Gerwens vom ADAC.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet ebenfalls voran: Die Anzahl der Ladepunkte stieg um mehr als 20%, die der Schnelllader sogar um fast 40%. Dennoch bestünden weiterhin erhebliche Preisunterschiede und Unklarheiten.
Als entscheidend für die weitere Entwicklung sieht der ADAC den Ausgang der bevorstehenden Bundestagswahl Ende Februar. Verlässliche politische Rahmenbedingungen seien unerlässlich, um das Vertrauen in die E-Mobilität zu stärken. Derzeit zögerten viele potenzielle Käufer oder entschieden sich angesichts der Unsicherheiten für einen Verbrenner, so Gerwens.