Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, äußerte Bedenken bezüglich einer zentralen Erfassung der Preise an Elektroauto-Ladesäulen. Seiner Ansicht nach könnte eine solche Maßnahme den Anbietern die Abstimmung ihrer Preise erleichtern. Diese Einschätzung teilte Mundt der 'Rheinischen Post' mit und hob die Unterschiede zu den etablierten Spritpreisverfahren hervor. Während bei Kraftstoffpreisen den Verbrauchern geraten wird, die Preise über Apps zu vergleichen, da dies erhebliche Einsparungen ermöglichen kann, sieht Mundt bei den Ladesäulen eine andere Problematik. Seit 2013 überwacht die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe die Preise von etwa 15.000 Tankstellen in Deutschland und stellt diese Informationen Anbietern zur Verfügung, die Vergleichs-Apps entwickeln. Mundt erläuterte, warum Preisabsprachen bei Kraftstoffen weniger relevant seien: Mineralölunternehmen hätten ihre Standortpreise seit jeher intensiv beobachtet und angeglichen, noch lange bevor die Markttransparenzstelle eingeführt wurde. Die nun zentrale Erfassung ermögliche es erstmals, dass auch Autofahrer von Transparenz und Vergleichsmöglichkeiten profitieren.