Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Boom der Elektroautos in Deutschland scheint abgebrochen. Lediglich 380.600 Elektrofahrzeuge wurden 2024 neu zugelassen, ein Rückgang von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil von reinen Elektrofahrzeugen an den Gesamtzulassungen fiel auf 13,5 Prozent. Angesichts des Regierungsziels, bis 2030 ganze 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen zu sehen, wird die Lage zunehmend prekär. Mit einem Bestand von nur 1,4 Millionen ist das Ziel in weite Ferne gerückt.
Im Gegensatz dazu zeigen skandinavische Länder, wie es geht: In Dänemark und Norwegen sind die Zulassungszahlen von Elektroautos beeindruckend. Dänemark verzeichnet einen E-Auto-Anteil von mehr als 50 Prozent, während Norwegen mit nahezu 89 Prozent regelrecht glänzt. Investitionen in die Ladeinfrastruktur und finanzielle Anreize kennzeichnen hier den Erfolg.
Constantin Gall von EY fasst zusammen: Das Jahr 2024 war für Deutschlands Elektromobilität ein Rückschlag. Hauptverantwortlich sind das Ende der staatlichen Kaufprämien und die weiterhin hohen Preise für Elektrofahrzeuge. Besonders die hochpreisigen Premiummodelle sind hier ein Hindernis. Laut ADAC finden sich in Deutschland lediglich drei E-Autos, die unter 30.000 Euro kosten.
Politisch wurde das Thema Elektromobilität ebenfalls aufgegriffen: Olaf Scholz sprach sich für ein europäisches Fördermodell aus, während die CSU eine Kaufprämie von bis zu 3.600 Euro ins Spiel brachte. Der Wettbewerb um die besten Fördermechanismen ist in vollem Gange.
Zusätzlich fordert Greenpeace eine stärkere Besteuerung von Verbrennern, um Kaufprämien für Elektroautos zu finanzieren. Diese Maßnahmen sollen den angespannten Automarkt in Deutschland ankurbeln, der 2024 insgesamt 2,8 Millionen Neuzulassungen verbuchte, ein Rückgang von einem Prozent gegenüber 2023.