Die geplante Fusion im Wert von 25 Milliarden Dollar zwischen den Supermarkt-Giganten Kroger und Albertsons wurde von einem US-amerikanischen Gericht gestoppt. Dies zwingt die beiden Rivalen, innovative Wege zu beschreiten, um in der wettbewerbsintensiven Lebensmittelbranche bestehen zu können. Angesichts des steigenden Wettbewerbs durch Einzelhandelsriesen wie Amazon, Walmart und Target sowie der wachsenden Bedeutung von Werbeplattformen, könnte ein Fokus auf Werbeerlöse das nächste Kapitel in der Wachstumsstrategie dieser Handelsunternehmen darstellen. Einzelhändler wie Amazon und Walmart haben bereits gezeigt, dass in-store und Online-Medienplattformen ein lukratives Geschäftsfeld für Werbeeinnahmen durch große Lebensmittel- und Konsumgüterhersteller sind. Diese Entwicklungen locken auch Procter & Gamble, Unilever und Kraft Heinz an, die gezielte Anzeigen im Einzelhandelsbereich schätzen. Kroger und Albertsons könnten durch die Nutzung wertvoller Kundendaten zu relevanten Akteuren in dieser dynamischen Werbungsmatrix avancieren. Laut Analysten von TD Cowen wird der Markt für Retail-Medien bis 2027 auf 82 Milliarden Dollar anwachsen. Die Gewinnmargen in diesem Bereich sind mit 40-70% deutlich höher als die üblichen 3-4% im klassischen Einzelhandel. Ein Beispiel für die Chancen, die sich hier bieten, ist Kroger Precision Marketing, deren Wachstum für 2024 mit 20% prognostiziert wird. Während Amazon der führende Marktteilnehmer im Bereich der Retail-Media-Werbung bleibt, mit einem satten Anteil von 74.2% in den USA, hat auch Walmart gezeigt, dass das Potenzial riesig ist. Aktuell profitiert Kroger von gesteigertem Anlegerinteresse; die Aktienkurse sind in diesem Jahr um 32% angestiegen. Albertsons hingegen hat 20% seines Marktwertes eingebüßt.