17. Oktober, 2024

Märkte

Dynamik an Europas Märkten: Überraschende Impulse trotz Zinsfantasien

Dynamik an Europas Märkten: Überraschende Impulse trotz Zinsfantasien

Europäische Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstag in beeindruckender Verfassung, gestützt von erfreulichen Unternehmenszahlen und den steigenden Erwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB). Der EuroStoxx 50 legte bis zur Mittagszeit um 0,75 Prozent auf 4.945,39 Punkte zu. Nicht weniger dynamisch präsentierte sich der Schweizer SMI, der mit einem Plus von 0,57 Prozent auf 12.261,99 Punkte nachzog. Auch der britische FTSE 100 mischte kräftig mit und gewann 0,35 Prozent an Wert und notierte bei 8.357,90 Zählern.

Die Marktprognosen der EZB deuten auf eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten hin, wobei die begleitenden Ausführungen der EZB-Präsidentin Christine Largarde von erheblicher Bedeutung sein dürften. Laut Marktexperte Andreas Lipkow ist die Zentralbank mit einer stagnierenden Wirtschaft und hartnäckiger Inflation konfrontiert. Diese Faktoren schränken ihre Handlungsfreiheit ein und bergen potenzielle Inflationsrisiken bei einer zu expansiven Zinsstrategie.

Im Bereich der Technologieaktien erlebt der taiwanesische Chip-Gigant TSMC aufgrund optimistischer Prognosen zur KI-nachfragenden Chipindustrie eine Welle positiven Sentiments. Im Sog der Marktrally gaben die Aktien von ASML, jedoch trotz Trend, leicht um 0,5 Prozent nach, betroffen von einer vorangegangenen Gewinnwarnung.

Anders verlief es für den Lebensmittelriesen Nestlé: Nach einer schwachen Quartalsbilanz und gesenkten Jahreszielen erholte sich der Aktienkurs rasch und notierte letztlich um 1,9 Prozent höher. Grund für die optimistische Wende war ein kurzfristiger Rücksetzer auf den niedrigsten Stand seit 2019, gefolgt von einem Kursanstieg.

Nordische Winde beflügelten die Aktien von Nordea, die mit einem Sprung von 6,3 Prozent die Spitze des EuroStoxx erklommen. Die Bank überzeugte mit robusten Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen, flankiert von einem Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 250 Millionen Euro.

Unruhiges Fahrwasser für Nokia: Trotz aufkommender Hoffnung auf eine Marktwende verfehlte das dritte Quartal die Erwartungen. Ein Rückgang von 4,1 Prozent machte die Aktie zum Schlusslicht im EuroStoxx, nachdem sie erst am Vortag auf den höchsten Stand seit April kletterte.

Airbus-Aktien gewinnen weiter an Fahrt, auf den höchsten Stand seit Ende August ansteigend. Der Plan zum Abbau von etwa 2.500 Stellen in der Raumfahrt- und Rüstungssparte wurde von Analysten als positiver Kostenanpassungsschritt bewertet, was die Papiere um 3,3 Prozent aufwertete.