Die jüngste Ankündigung möglicher Friedensgespräche für die Ukraine hat die Erfolgswelle des DAX weiter beschleunigt. Der deutsche Leitindex sprang bis zum frühen Nachmittag um beachtliche 1,70 Prozent auf 22.524,61 Punkte und setzte damit seine Rekordjagd fort. Auch der MDax verzeichnete ein deutliches Plus von 1,90 Prozent auf 27.703,54 Punkte, während der EuroStoxx um 1,42 Prozent auf 5.482,561 Punkte zulegte. Damit rückt der Eurozonen-Leitindex seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2000 immer näher. Zum Rückgrat dieser positiven Marktstimmung gehörte das Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin, in dem Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Konflikts vereinbart wurden. Analysten wie Emmanuel Cau von Barclays erwarten, dass europäische Aktien weiterhin Potenzial für Kursgewinne bieten, auch wenn der Weg zu einer Lösung komplex bleibt. Die Hoffnung auf einen nahenden Waffenstillstand lenkte die Aufmerksamkeit von Sorgen über US-Importzölle ab. Obwohl Rüstungsaktien anfänglich Verluste verbuchten, erholten sie sich schnell, da Vermutungen über künftige Verteidigungsinvestitionen dauerhaftes Wachstum in diesem Sektor prognostizieren. Rheinmetall und Hensoldt verzeichneten Kurszugewinne von vier bzw. knapp drei Prozent, wobei die von den USA geforderten Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung Europas steigen sollen. Ebenfalls stark nachgefragt waren Aktien der Automobilindustrie, begünstigt durch solide Zahlen von Michelin und menschlichen Hoffnungen auf Entspannungen beim Thema Zölle. Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen konnten ihre Aktienwerte deutlich steigern. Die laufende Berichtssaison sorgt für weiteren Schub. Siemens beeindruckte mit einem deutlichen Gewinnanstieg und setzte seine Rekordjagd durch einen Zuwachs von 5,6 Prozent fort. Ein spektakuläres Plus erzielte Delivery Hero im MDax mit einem Anstieg von über acht Prozent, angefeuert durch positive Überraschungen im Geschäftsbericht. Im Schatten dieses lebhaften Börsentages mussten jedoch Douglas im SDax einen Rückschlag verkraften. Die Parfümeriekette sieht nach einem verhaltenen Geschäftsjahresauftakt ihren weiteren Weg skeptisch und verlor 15 Prozent an Wert.
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Dynamik an den Börsen: Friedensverhandlungen befeuern DAX-Rekord
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