15. Januar, 2025

Märkte

Dynamik am deutschen Aktienmarkt verhaltener - Dax kaum verändert

Dynamik am deutschen Aktienmarkt verhaltener - Dax kaum verändert

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben vor den Inflationsdaten aus den USA am Donnerstag vorsichtig. Sie zögern mit weiteren Käufen und halten sich angesichts verhaltener Impulse von den US-Börsen zurück. Auch jenseits des Atlantiks deuten sich zur Wochenmitte kaum Veränderungen an, und der Handel bewegt sich nahe an den Schlussständen vom Vortag.

Um die Mittagszeit lag der Dax mit einem Zuwachs von gerade einmal 0,05 Prozent bei 16.695,95 Punkten. Auch im MDax, der mittelgroße Werte umfasst, war die Veränderung mit einem Minus von 0,13 Prozent auf 26.288,87 Punkte eher gering. Ähnlich sieht es europaweit aus.

Seit seinem Rekordhoch Mitte Dezember bei knapp über 17.000 Punkten bewegt sich der Dax größtenteils zwischen 16.500 und 16.800 Punkten, mit Ausnahme eines kurzen Anlaufs auf die Bestmarke Anfang Januar. Die Erwartungen an baldige Leitzinssenkungen in den USA und der Eurozone haben den Weg zum Rekord geebnet. Inzwischen wurden jedoch die hochfliegenden Erwartungen an die geplanten Zinsschritte in den USA etwas gedämpft, und nun rechnet man mit nur noch fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte statt mit sechs.

Die Geldpolitik der US-Notenbank Fed rückt jedoch mit den anstehenden Verbraucherpreisdaten aus den USA am Donnerstag wieder stärker in den Fokus. Die Inflation im Dezember dürfte laut Analyst Christoph Balz von der Commerzbank zwar bestätigen, dass der Inflationsdruck tendenziell abnimmt, aber dennoch kein klares Signal dafür geben, dass dies besonders schnell geschieht. Das erhöht die Unsicherheit der Anleger.

Bei den Einzelwerten war die Aktie von Heidelberg Materials mit einem Plus von 2,1 Prozent auf 85,1 Euro an der Spitze des Dax und erreichte zeitweise sogar den höchsten Stand seit Februar 2018. Eine Empfehlung der Bank of America gab einen weiteren Auftrieb. Analyst Arnaud Lehmann sieht trotz der jüngsten Rally weiteres Kurspotenzial für die Aktie des Baustoffherstellers, hob das Kursziel auf 105 Euro an und bewertet sie nun mit 'Buy'.

Die Vorzugsaktien von Sartorius hingegen scheiterten trotz einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC an der gleitenden 21-Tage-Linie bei etwa 329,40 Euro, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Der Aufwärtstrend ist zwar vorhanden, aber die Linie stellt einen starken Widerstand dar. Die Aktie gab um 1,7 Prozent nach, nachdem sie tags zuvor jedoch noch Spitzenreiter im Dax war mit einem Plus von 2,8 Prozent. Analyst Rajesh Kumar sieht das Wachstumspotenzial des Pharma- und Laborzulieferers positiv. Nach einem schwierigen Jahr 2023 ist er auch insgesamt zuversichtlicher für die Biotech-Branche.

Im MDax verzeichneten die Aktien von Redcare Pharmacy das größte Minus mit einem Absacken um 5,2 Prozent. Dies geschah trotz besser als erwarteter Zahlen zum Schlussquartal 2023. Auslöser war eine Abstufung durch Warburg Research. Die starken vorläufigen Umsätze im Gesamtgeschäftsjahr bestätigen zwar die Positionierung von Redcare als führende Online-Apotheke in Europa und ihre Gewinnung von Marktanteilen, schrieb Analyst Michael Heider. Dennoch sei es angesichts des starken Kursanstiegs Zeit für eine Atempause.

Die Aktien von Puma hingegen gehörten zu den gefragtesten im MDax und legten um 1,9 Prozent zu. Obwohl das Kursziel von Warburg-Analyst Jörg Frey leicht gesenkt wurde, bestätigte er dennoch seine Kaufempfehlung. Die zuletzt schlechten Geschäftsentwicklungen in der Branche hätten Puma weniger stark getroffen als andere Sportwarenhersteller, schrieb er und bezeichnet die Aktien aktuell als Schnäppchen.