04. Oktober, 2024

Politik

Düstere Wolken über Beirut: Eskalation im Nahen Osten setzt sich fort

Düstere Wolken über Beirut: Eskalation im Nahen Osten setzt sich fort

Die libanesische Hauptstadt Beirut war erneut Ziel intensiver Angriffe durch die israelische Armee, wie unbestätigte Berichte vermelden. Im Fokus dieser Operation stand demnach Hashim Safi al-Din, der als möglicher Nachfolger des kürzlich getöteten Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah gilt. Berichten der "New York Times" zufolge bombardierte Israel um Mitternacht ein Führungstreffen in einem unterirdischen Bunker, an dem auch al-Din teilgenommen haben soll. Ob er tatsächlich vor Ort war, bleibt unklar. Offizielle Erklärungen seitens der israelischen Armee blieben bisher aus.

Die Angriffe konzentrierten sich auf südliche Vororte Beiruts, einer Hochburg der Hisbollah. Videos zeigen detonisierende Explosionen und große Feuerbälle, die den Nachthimmel erhellten. Israelis wurden vorab in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgerufen. Währenddessen setzt Israel seine Bodenoffensive im Südlibanon fort – mit dem Ziel, die pro-iranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit zehntausende evakuierte Israelis zurückkehren können.

Parallel dazu berät das Pentagon mit Israel über eine mögliche Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff. Die Spannungsfelder bleiben zahlreich und komplex, und die Verunsicherung an den Märkten wächst. Hamas ruft derweil zu weltweiten Solidaritätsdemonstrationen auf. Der Auslöser dieser Konflikte war der blutige Anschlag terroristischer Gruppen, darunter Hamas und Hisbollah, am 7. Oktober 2023, der mehr als 1.200 Todesopfer in Israel forderte und zum Gaza-Krieg führte.

Während Israels Armee im Westjordanland verstärkte Operationen durchführt, wurden bei einem Angriff auf ein Café in Tulkarm 18 Menschen getötet. Dieser Luftangriff war der erste seiner Art seit Jahren in der Region. Nach palästinensischen Angaben galt er prominenten Führern islamistischer Terrororganisationen.

Darüber hinaus hat Israels Militär die Anwohner im südlichen Libanon zur Flucht aufgefordert, um mögliche Risiken durch Bodenoffensiven zu minimieren. Trotz massiver Angriffe bleibt die Hisbollah kampfbereit, was die derzeitige gefährliche Pattsituation weiter verschärft. Experten sehen Parallelen zur israelischen Taktik gegen die Hamas im Gazastreifen, wobei eine langfristige Präsenz als strategisches Druckmittel genutzt werden könnte.

Die USA verteidigten das Vorgehen Israels, das sich strikt gegen terroristische Organisationen richte. Trotz der belasteten Situation, die Zivilbevölkerung betreffend, wird Israels Verteidigungsrecht betont.