30. September, 2024

Wirtschaft

Düstere Aussichten für europäische Autoindustrie: Aston Martin und Stellantis unter Druck

Düstere Aussichten für europäische Autoindustrie: Aston Martin und Stellantis unter Druck

Europas Automobilbranche sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, wie die jüngsten Entwicklungen bei Aston Martin und Stellantis zeigen. Der britische Luxusautobauer Aston Martin erlebte einen Kurssturz von über 20%, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass die Gewinne dieses Jahr unter den Erwartungen liegen werden.

Aston Martin, weltweit bekannt durch seine Verbindung zum fiktiven Geheimagenten James Bond, kämpft mit Problemen in der Lieferkette und rückläufigen Verkaufszahlen in China. Der Absatzrückgang im asiatischen Raum sowie Produktionsverzögerungen führen zu einer erwarteten Senkung der Fahrzeugproduktion um etwa 1000 Einheiten im Vergleich zur ursprünglichen Planung.

Adrian Hallmark, der neue Geschäftsführer von Aston Martin, betonte die Notwendigkeit entschlossener Maßnahmen zur Anpassung der Produktionskapazitäten. Trotz der Herausforderungen bleibt er optimistisch bezüglich des Wachstumspotenzials der Marke.

Auch Stellantis, Mutterkonzern renommierter Marken wie Peugeot, Citroën, Fiat und Jeep, musste seine Gewinnprognose nach unten korrigieren. Das Unternehmen kämpft mit schwacher Nachfrage in den USA, einem seiner wichtigsten Märkte. Rabatte zur Reduzierung unverkaufter Lagerbestände und wachsende Konkurrenz aus China belasten die Profitabilität.

Diese Entwicklungen spiegeln eine allgemeine Schwäche der europäischen Automobilbranche wider. Erst am Freitag veröffentlichte Volkswagen seine zweite Gewinnwarnung innerhalb von drei Monaten und erwägt erstmals Werksschließungen in Deutschland. Auch Mercedes-Benz und BMW haben ihre Gewinnprognosen zuletzt gesenkt.

Besonders die rückläufigen Verkaufszahlen in China – einst ein profitabler Markt für High-End-Modelle – sowie die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Hersteller setzen der Branche zu. Der Absatz von Elektroautos, in deren Entwicklung erhebliche Investitionen geflossen sind, verzeichnet in Europa deutliche Einbrüche. Laut dem europäischen Automobilverband sanken die Verkäufe im August um nahezu 44% im Vergleich zum Vorjahr.

Die europäische Kommission plant aus diesem Grund, hohe Zölle auf Importe von Elektrofahrzeugen aus China zu erheben. Diese Maßnahmen sollen lokale Produzenten vor unfairer Konkurrenz schützen. Während einige Hersteller die Pläne begrüßen, reagieren andere mit Skepsis.