25. September, 2024

Politik

Duell um die Zukunft der US-Industrie: Harris und Trump im Wettstreit um Wählergunst

Duell um die Zukunft der US-Industrie: Harris und Trump im Wettstreit um Wählergunst

Die US-amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump haben diese Woche ihre unterschiedlichen Visionen zur Zukunft der Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten vorgestellt. Beide Politiker beabsichtigen, den Wählern ihre jeweils konträren Ansätze zur Förderung der Fertigungsindustrie schmackhaft zu machen.

Kamala Harris wird am Mittwoch vor dem Economic Club of Pittsburgh sprechen und dabei das dritte Element ihrer „Opportunitätswirtschaft“ vorstellen. Diese Strategie zielt darauf ab, neue Fabriken durch staatliche Anreize zu fördern. Harris plant, konkrete Sektoren zu benennen, die sie bei einer Erweiterung der Fertigung priorisieren würde, wenn sie die Wahl im November gewinnt. Sie wird auch die jüngsten Erfolge der Biden/Harris-Administration in diesem Bereich präsentieren, einschließlich eines Anstiegs im Bau neuer Fabriken, ausgelöst durch Maßnahmen wie das überparteiliche Infrastrukturgesetz und das CHIPS and Science Act.

Trump hingegen zeichnete ein düsteres Bild der aktuellen Lage der US-Fertigungsindustrie in einer Rede am Dienstag. Er setzt auf protektionistische Maßnahmen wie neue Schutzzölle sowie niedrigere Unternehmenssteuern und weniger Regulierung, um die Industrieproduktion zu steigern. In seiner Ansprache in Savannah, Georgia, kritisierte Trump die vermeintliche Abwanderung von Arbeitsplätzen ins Ausland und nannte spezifische Beispiele, wie die mögliche Übernahme von US Steel durch Nippon Steel, obwohl offizielle Vertreter beider Unternehmen betonten, dass sie keine zusätzlichen Produktionsstätten ins Ausland verlagern würden.

Trotz Trumps Behauptungen, die letzten Jahre seien ein „Horrorszenario“ für die Fertigung gewesen, ignorierte er den jüngsten Boom im Fabrikbau in den USA, der während seiner Amtszeit stagnierte. Harris hingegen plant, die positive Entwicklung unter der Biden/Harris-Administration fortzusetzen und hofft, durch ihre bevorstehende Rede die Wirtschaftskompetenz bei den Wählern weiter zu stärken.

Präsident Biden hat seine Opposition gegen den US Steel-Deal angekündigt und erwägt, ihn möglicherweise vor den Wahlen im November zu blockieren. Harris’ Kampagne zielt darauf ab, ihre wirtschaftliche Vision zu vermitteln, die auch Pläne zur Unterstützung kleiner Unternehmen und zur Senkung der Lebenshaltungskosten beinhaltet.

Die Vizepräsidentin wird ihre wirtschaftspolitische Philosophie während der Rede als „praktisch“ und „realistisch“ darlegen, in einem Versuch, die Business-Community zu erreichen. Ob dies bei den wahlentscheidenden Wählern in den Swing States ankommt, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass Harris in wirtschaftlichen Fragen zunehmend an Boden gewinnt, obwohl Trump weiterhin eine starke Position innehat.

Bisher haben sich die Herstellungsjobs in den USA seit den Verlusten während der COVID-19-Pandemie erholt. Dennoch bleibt die Frage offen, welche Vision die Wähler letztlich überzeugen wird – die von Harris propagierte Fortsetzung des Aufschwungs oder Trumps Vision einer Rückkehr zu protektionistischen Maßnahmen.