Die jüngste TV-Debatte zwischen Friedrich Merz, dem Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, und Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD wurde von Felix Banaszak, dem Vorsitzenden der Grünen, scharf kritisiert. Zu bemängeln sei vor allem die augenscheinliche Abwesenheit des Klimaschutzes, obgleich dieser in der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Diskussion als eine der drängendsten Fragen gilt. Banaszak äußerte seine Verwunderung darüber, dass diese essentielle Herausforderung in einer Debattenzeit von anderthalb Stunden keinerlei Erwähnung fand. Die Beobachtungen des Grünen-Chefs führten zu der Schlussfolgerung, dass die Auseinandersetzung mehr die Vergangenheit als die Zukunft thematisierte. Außer dem Klimaschutz bedeutende Themen wie Bildung und Kinderbetreuung fanden ebenfalls kaum Beachtung, während dem Bereich der Migration viel Zeit gewidmet wurde. Obwohl Migration unstreitbar ein bedeutendes Feld darstellt, habe ihm in der Debatte die menschliche Perspektive gefehlt. Die Herangehensweise der Kandidaten habe sich auf die Frage beschränkt, wer die striktere Politik vertrete, ohne dabei Einfühlungsvermögen gegenüber jenen zu zeigen, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg und Armut suchen. Das Fehlen einer differenzierten Diskussion über Migrationspolitik zeigt für Banaszak das Defizit der Debatte auf. Die Herausforderung bestünde darin, Migration mit der erforderlichen Sensibilität und Komplexität zu behandeln, statt sie auf simple, harte Standpunkte zu reduzieren.