Der dänische Logistikriese DSV hat sich dazu entschlossen, die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, zu einem Unternehmenswert von 14,3 Milliarden Euro (15,9 Milliarden Dollar) zu übernehmen. Dieser strategische Schachzug wird DSV zum größten Frachtführer der Welt machen.
Im Rahmen einer reinen Bartransaktion wurde die Übernahme am Freitag besiegelt. Der Eigenkapitalwert der Transaktion beläuft sich auf 11 Milliarden Euro. Ursprünglich in den 1970er Jahren von zehn dänischen Lastwagenfahrern gegründet, hat sich DSV durch eine Reihe von Übernahmen in der fragmentierten Transportindustrie stetig vergrößert, auch durch den Erwerb von Unternehmen, die größer waren als sie selbst.
Für den erst seit Kurzem amtierenden CEO Jens H. Lund stellt diese Übernahme die erste große Bewährungsprobe dar. Lund übernahm den Posten von Jens Bjorn Andersen, unter dem der Aktienkurs von DSV innerhalb von 15 Jahren mehr als das Zehnfache seines ursprünglichen Wertes erreicht hatte. DSV hat sich durch die geschickte Integration übernommener Unternehmen einen Namen gemacht und die Gewinnmargen der Gruppe stets erhöht.
Zuletzt wurde Ende 2022 die Integration des letzten großen Aufkaufs, des Unternehmens GIL aus Kuwait für 4,1 Milliarden Dollar, abgeschlossen. Seitdem hat DSV signalisiert, für eine neue Großübernahme bereit zu sein. Das Übernahmerennen um DB Schenker in der Endphase führte DSV gegen die Investmentfirma CVC Capital Partners, wobei auch das dänische Unternehmen AP Moller-Maersk zeitweise Interesse bekundet hatte, aber im Juli ausstieg.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn und das deutsche Verkehrsministerium sowie üblicher behördlicher Genehmigungen.