Kremlchef Wladimir Putin sieht sich mehr als vier Monate nach dem Beginn der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk einem enormen Druck ausgesetzt. Bei seiner jährlich im Staatsfernsehen ausgestrahlten Fragerunde wurde er von einer Bewohnerin zum Zeitplan für die Rückkehr der Einwohner und den Wiederaufbau befragt. Seine Antwort war ausweichend: Ein konkretes Datum könne er nicht nennen, jedoch versicherte er vage, dass die Bewohner 'ganz sicher' zurückkehren werden. Die Region Kursk ist seit Anfang August Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen, bei denen tausende ukrainische Soldaten Dutzende von Ortschaften besetzt halten. Offiziellen Angaben zufolge strebt die Führung in Kiew nach einer Stärkung ihrer Verhandlungsposition zur Konfliktlösung durch diese Offensive. Putin versprach, nach der vollständigen Rückeroberung der Region den entstandenen Schaden zu erfassen und umfassende Wiederaufbauarbeiten durchführen zu lassen. Straßen und Infrastruktur sollen instand gesetzt werden. Er rief die betroffenen Bewohner, die derzeit in Notunterkünften leben, dazu auf, Geduld zu üben.