08. November, 2024

Wirtschaft

Druck auf Dienstleistungen: Warum Verbraucher weiterhin tief in die Tasche greifen müssen

Druck auf Dienstleistungen: Warum Verbraucher weiterhin tief in die Tasche greifen müssen

Die jüngsten Entwicklungen auf dem US-amerikanischen Konsummarkt zeigen ein differenziertes Bild: Während die Preise für viele industriell gefertigte Konsumgüter sinken, bleiben die Kosten für Dienstleistungen hoch. Dies führt bei vielen Verbrauchern zu Stirnrunzeln, wenn sie Rechnungen in Restaurants, Autowerkstätten oder für Versicherungen begleichen müssen. Die von der Federal Reserve bevorzugte Inflationskennzahl, der Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE), verzeichnete im Dienstleistungssektor im September einen Anstieg von 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr, während die Produktpreise um 1,2 % sanken. Dieser Rückgang bei den Konsumgütern trägt dazu bei, die allgemeine Inflation langsam in Richtung des Fed-Ziels von 2 % zu bewegen.

Besonders die Gastronomiebranche steht unter erheblichem Druck: Die Inflation im Bereich der Lebensmittelversorgung stieg im September um 3,6 %. Bekannte Ketten wie Chipotle und McDonald's spüren anhaltenden Inflationsdruck, verstärkt durch gestiegene Löhne infolge neuer Mindestlohngesetze in Bundesstaaten wie Kalifornien. Diese Lohnsteigerungen treiben die Menüpreise in die Höhe, obgleich einige Restaurantketten versuchen, die Kosten mit speziellen Menüangeboten auszugleichen.

Auch die Versicherungsbranche verzeichnet höhere Inflationsraten. Allstate und Progressive berichteten über einen Anstieg der Haushalts- und Kfz-Versicherungsprämien um 10,1 % bzw. 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Gründe hierfür sind vermehrte Schadensfälle durch Stürme sowie steigende Kosten für Ersatzteile und Arbeitskraft.

Zu den weiteren Beiträgen zur anhaltenden Inflation im Dienstleistungssektor gehören die Wohnkosten, die im Jahresvergleich um 5,1 % gestiegen sind. Auch die Reisebranche sah sich höheren Preisen gegenüber, wobei die Flugticketpreise im September um 4,1 % zunahmen.

Obwohl die Inputkosten für Lebensmittelunternehmen zurückgegangen sind, bleiben die Kostendrücke hoch. Im Durchschnitt stiegen die Preise für Lebensmittel um 1,2 % und für Getränke um 0,8 %. Auch wenn diese Inflationsraten niedriger sind als in den Vorjahren, bleiben Grundnahrungsmittel wie Milch, Eier und Speiseöl weiterhin teuer.