16. März, 2025

Politik

Druck auf Bayern: Merz ringt um Mehrheit im Bundesrat

Druck auf Bayern: Merz ringt um Mehrheit im Bundesrat

Friedrich Merz steht vor einer politischen Herausforderung, die seine Ambitionen, ein massives Finanzpaket durchzusetzen, auf die Probe stellt. Während die Verhandlungen mit den Grünen erfolgreich abgeschlossen wurden, richtet sich nun das Augenmerk des wahrscheinlich künftigen Kanzlers auf den Bundesrat, wo er eine Zweidrittelmehrheit benötigt. Besonders Bayern gerät in den Fokus, denn es birgt entscheidende Stimmen, die Merz dringend benötigt.

Die Freien Wähler in Bayern zeigen sich skeptisch gegenüber dem Paket, das Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz umfasst. Merz setzt daher subtilen Druck auf Ministerpräsident Markus Söder, der bereits an den Verhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD beteiligt war. Merz äußerte Zuversicht, dass alle Beteiligten ihre Verantwortung erkennen werden, um eine Zustimmung sicherzustellen.

Doch die bayerische Koalition zwischen CSU und Freien Wählern steht vor einer Zerreißprobe. Am kommenden Montag soll eine Sondersitzung des Koalitionsausschusses stattfinden, um Einigkeit herzustellen. Andernfalls droht eine Enthaltung Bayerns im Bundesrat, was einer Ablehnung des Pakets gleichkäme. Als möglicher Retter tritt die SPD auf den Plan: Ein Wechsel der Koalition könnte Bayerns Unterstützung sichern, wie SPD-Kandidat Rinderspacher betont.

Die Stimmen aus Bayern sind essenziell, da für die benötigte Verfassungsänderung 46 von 69 Stimmen im Bundesrat erforderlich sind. Ohne diese Unterstützung könnte das ambitionierte Projekt, das auch Änderungen im Grundgesetz vorsieht, zum Scheitern verurteilt sein. Die Grundgesetzänderungen sollen Ausgaben für Verteidigung und Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität regeln. Diese Themen werden derzeit intensiv in Bundestagsausschüssen diskutiert.

Der Bundestag ist am Dienstag gefordert, eine Entscheidung zu treffen, bevor am Freitag der Bundesrat tagt. Parallel laufen die Vorbereitungen für die Regierungsbildung weiter, mit einem anvisierten Abschluss bis Ostern. Der Ausgang der Abstimmungen wird entscheiden, ob Merz' Pläne von Anfang an den erhofften Rückenwind erhalten.