Droht Parqet die Insolvenz? Ein Fintech auf dem Prüfstand
Berichte deuten darauf hin, dass Parqet auf der Suche nach neuen Investoren ist, um einer drohenden Insolvenz zu entgehen. Doch ob dies ausreicht, bleibt fraglich.

Investigativ

Droht Parqet die Insolvenz? Ein Fintech auf dem Prüfstand

Der beliebte Portfolio-Tracker verzeichnet zwar über 250.000 Nutzer, kämpft jedoch mit wachsenden finanziellen Herausforderungen. Transparenz allein wird das Fintech nicht retten, wenn frische Finanzmittel ausbleiben.

Parqet, der Portfolio-Tracker, der von mehr als 250.000 Anlegern genutzt wird, steht möglicherweise vor einem ernsten finanziellen Engpass. Das Fintech, das mit seiner Transparenz und dem offenen Geschäftsmodell viele Fans gewonnen hat, könnte schon bald gezwungen sein, die Segel zu streichen, wenn nicht bald frische Finanzmittel aufgetrieben werden.

Insiderberichte und Marktdaten deuten darauf hin, dass die Konkurrenz – allen voran Finanzfluss mit seinem eigenen Portfolio-Tracker Copilot – Parqet zunehmend unter Druck setzt. Steht das Unternehmen vor dem Zusammenbruch?

Transparenz als zweischneidiges Schwert

Die Offenlegung der Finanzen, die bis 2023 monatlich stattfand, lässt nun Lücken erkennen. Während die Umsatzzahlen in den letzten Monaten stabil waren, bleibt unklar, wie lange Parqet noch ohne zusätzliche Finanzierung überleben kann.

Der Markt für Finanz-Apps ist hart umkämpft, und mit Konkurrenten wie Finanzfluss und ihrem Portfolio-Tracker Copilot, der ebenfalls auf dem Vormarsch ist, könnte der Druck auf Parqet weiter steigen.

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Konkurrenzdruck nimmt zu – Parqet könnte das Nachsehen haben

Die Finanzwelt ist ein hart umkämpftes Pflaster. Während Parqet als Pionier für Transparenz und Finanzbildung bekannt ist, hat die Plattform es schwer, sich im wachsenden Konkurrenzkampf zu behaupten.

Das kürzlich von Finanzfluss gestartete Tool Copilot hat es geschafft, in kürzester Zeit beachtliche Erfolge zu erzielen. Allein in den letzten Monaten wurde die App rund 200.000 Mal heruntergeladen und rangiert in den Top-Listen des App Stores sogar vor Schwergewichten wie Instagram und Telegram.

Für Parqet, das eine ähnliche Nutzerbasis aufgebaut hat, aber weiterhin an seiner Monetarisierung arbeitet, sind das keine guten Nachrichten. Finanzfluss-Chef Thomas Kehl betonte erst kürzlich, dass auch Copilot noch ein Verlustgeschäft sei, aber dennoch stetig wachse und die App mit minimalen Marketingausgaben täglich zwischen 300 und 500 neue Nutzer verzeichne. Im Vergleich dazu scheint Parqet auf der Stelle zu treten.

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Finanzielle Schieflage oder Wachstumsschmerzen?

Obwohl Parqet stolz darauf ist, offen mit seinen Unternehmensdaten umzugehen, gibt es schon seit geraumer Zeit keine neuen Finanzzahlen mehr. Bis 2023 wurden die Umsätze monatlich geteilt, doch seitdem herrscht Stille. Warum das Unternehmen, das so stolz auf seine Transparenz war, plötzlich den Vorhang zuzieht, wirft Fragen auf.

Einige Experten vermuten, dass die finanzielle Situation schwieriger ist als gedacht. Fehlt es an frischem Kapital, um die Entwicklung neuer Features voranzutreiben und das Wachstum anzukurbeln?

Ein weiteres Problem ist die Monetarisierung: Während Parqet bereits einige Premium-Features anbietet, scheint die Zahlungsbereitschaft der Nutzer begrenzt. Auch bei Copilot entscheiden sich aktuell weniger als 10 % der Nutzer für ein kostenpflichtiges Abo – und das bei einer Nutzerschaft von 200.000 Personen.

Es ist unklar, wie Parqet unter diesen Umständen in naher Zukunft profitabel werden möchte, wenn nicht mehr Nutzer bereit sind, für die angebotenen Funktionen zu zahlen.

Mögliche Insolvenz? Was Anleger wissen sollten

Mehrere Quellen berichten, dass Parqet möglicherweise auf der Suche nach neuen Investoren ist. Das Unternehmen soll sich demnach in Verhandlungen mit verschiedenen Risikokapitalgebern befinden, um seine Zukunft zu sichern.

Eine Finanzierungsrunde könnte die dringend benötigte finanzielle Unterstützung liefern, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Doch es bleibt fraglich, ob Parqet es schafft, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen, während gleichzeitig Konkurrenten wie Copilot und andere Fintechs den Markt erobern.

Fintech-Startups wie Parqet sind oft stark von Investorengeldern abhängig, um die kontinuierliche Entwicklung neuer Funktionen und den Betrieb der Plattform zu sichern. Ohne ausreichendes Kapital könnte der weitere Betrieb von Parqet auf der Kippe stehen – ein Umstand, der vor allem die Anleger und Nutzer des Tools beunruhigen sollte.

Sollten sich die Gerüchte bestätigen, könnte Parqet bald gezwungen sein, drastische Maßnahmen zu ergreifen – möglicherweise sogar die Insolvenz.

Ist die Rettung noch möglich?

Trotz der Herausforderungen gibt es für Parqet durchaus noch Hoffnung. WealthAPI, der Fintech-Partner im Hintergrund, profitiert derzeit vom Erfolg des Finanzfluss-Trackers Copilot und hat dadurch auch einen positiven Einfluss auf Parqet.

WealthAPI fungiert als Kontopartner für verschiedene Fintech-Produkte und könnte durch den Erfolg von Copilot das nötige Kapital für Parqet generieren. Doch ob das allein ausreicht, bleibt abzuwarten.

Die Gründer von Parqet haben bisher keine Stellungnahme zu den Gerüchten um eine mögliche Insolvenz abgegeben. Doch die Uhr tickt. Während Finanzfluss-Chef Thomas Kehl öffentlich verkündet, dass Copilot bis Ende nächsten Jahres profitabel sein soll, bleibt unklar, wie Parqet ohne eine rasche Finanzierung diese Konkurrenz überstehen will.

Anleger sollten aufmerksam bleiben

Für die Nutzer von Parqet und potenzielle Investoren bleibt die Situation angespannt. Die Frage, ob Parqet weiterhin bestehen kann, hängt stark davon ab, ob das Unternehmen frisches Kapital beschaffen kann, um seine Plattform weiterzuentwickeln und gegen die wachsende Konkurrenz anzutreten.