19. Januar, 2025

Wirtschaft

Droht ein Handelskonflikt über dem Atlantik?

Droht ein Handelskonflikt über dem Atlantik?

In einem jüngst veröffentlichten Interview hat Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), eindringlich vor möglichen negativen Auswirkungen eines bevorstehenden Handelskonflikts zwischen den USA und der Eurozone gewarnt. Ein zentraler Aspekt der Handelsstrategie des künftigen US-Präsidenten Donald Trump seien erhöhte Zölle, was das Risiko eines solchen Konflikts deutlich steigen lasse. Die Gefahr, dass höhere Abgaben auf europäische Waren in den USA eingeführt werden, könnte eine bedeutende Herausforderung für die Preisentwicklung innerhalb des Euro-Raums darstellen. Ergänzend dazu äußerte Schnabel die Sorge, dass eine entsprechende Reaktion Europas mit eigenen Zollerhöhungen die wirtschaftliche Lage weiter verschärfen könnte. Derzeit herrscht noch große Unsicherheit darüber, wie sich die Handelspolitik unter Trumps Führung konkret gestalten wird – ein Umstand, den Schnabel als 'Gift für die Konjunktur' bezeichnete. Trotz dieser Unwägbarkeiten bleibt die EZB dennoch optimistisch hinsichtlich ihrer Inflationszielsetzung von zwei Prozent für das laufende Jahr. Mit einem Anstieg der Inflation auf 2,4 Prozent im vergangenen Dezember, dem höchsten Wert seit Juli des Vorjahres, zeigt sich bereits eine deutliche Bewegung in diese Richtung. Zudem hatte die Notenbank zuletzt im Dezember die Leitzinsen um 0,25 Prozent gesenkt, während die nächste Zinsentscheidung bereits Ende des Monats erwartet wird.