21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Droht der britischen Wirtschaft eine Renten-Revolution?

Droht der britischen Wirtschaft eine Renten-Revolution?

Die britische Unternehmenslandschaft steht angesichts möglicher Änderungen bei den national insurance contributions vor einer ungewissen Zukunft. Steuerexperten warnen, dass die Abschaffung der NI-Befreiung für Arbeitgeberbeiträge zur Altersvorsorge, eine Maßnahme, die Berichten zufolge von Finanzministerin Rachel Reeves erwogen wird, bedeutende Auswirkungen haben könnte. Während Premierministerin Keir Starmer in ihrem Wahlmanifest versprochen hatte, die Steuern für "arbeitende Menschen" nicht zu erhöhen, könnte eine Anpassung der Arbeitgeberabgaben dennoch in Betracht kommen. Eine mögliche Erhebung von 13,8 Prozent National Insurance auf Arbeitgeberbeiträge könnte bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 12 Milliarden Pfund für die Staatskassen einbringen, falls keine Erleichterungen für Arbeitnehmerbeiträge gewährt werden. Sir Steve Webb, ehemaliger Pensionsminister, schätzt, dass durch die Einführung eines 2-Prozent-Satzes ebenfalls einige Milliarden generiert werden könnten. Für Unternehmen würde dies erhebliche Mehrkosten bedeuten, die zu einer Verringerung der Beiträge zu Mitarbeiterpensionsplänen und zu einem Einstellungsstopp führen könnten. Gerade kleinere Unternehmen blicken mit Sorge auf diese potenziellen Änderungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich belasten könnten. David Lane, CEO von TPT Retirement Solutions, weist auf mögliche Erhöhungen der Lohnkosten um 1-2 Prozent hin. Nimesh Shah von Blick Rothenberg ergänzt, dass eine solche Steuerlast wesentliche Geschäftsentscheidungen negativ beeinflussen könnte. Auch der Paradebegriff "salary sacrifice" würde unter den Plänen leiden, was zu einer weiteren Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern führen könnte. Insbesondere kleinere Unternehmen könnten unter zusätzlichen Kosten und regulatorischen Herausforderungen leiden. Martin McTague von der Federation of Small Businesses warnt vor einem Rückgang der Beschäftigung in kleinen Firmen, der bis 2025 anhalten könnte. Die Debatte dreht sich abschließend nicht nur um Steuern, sondern auch um Arbeitnehmerrechte und die Frage, wie Unternehmen unter veränderten Bedingungen bestehen können. Besonders freiberufliche Tätigkeiten über nicht regulierte "umbrella companies" gewinnen an Bedeutung, birgen jedoch Risiken.