In einem spektakulären nächtlichen Vorstoß soll die Ukraine laut russischen Quellen mehrere russische Regionen mit Schwärmen von Kampfdrohnen attackiert haben. Ein besonderer Schwerpunkt lag demnach im strategisch bedeutenden Gebiet Krasnodar am Schwarzen Meer. Berichte russischer Telegramkanäle suggerieren, dass es in der Stadt Noworossijsk, die sowohl als Marinestützpunkt als auch Ölhafen von Bedeutung ist, zu Bränden gekommen sei. Auch über der Hafenstadt Anapa waren Explosionen und Flugabwehrfeuer zu hören. Konkrete Angaben zu eventuellen Schäden sind bisher nicht bekannt.
Das Verteidigungsministerium in Moskau vermeldete, dass 85 feindliche Kampfdrohnen in der Nacht abgeschossen worden seien, wobei solche militärischen Angaben nicht unabhängig verifiziert werden können. Die Drohnenangriffe sollen sich auf diverse Regionen erstreckt haben, darunter Krasnodar, Woronesch, Belgorod, Tambow und Kursk sowie die annektierte Krim. In Erwartung möglicher Drohnengefahren haben auch Flughäfen in der Wolgaregion, darunter Kasan, Nischnekamsk und Uljanowsk, temporär den Betrieb eingestellt.
Besonders brisant gestaltete sich die Lage in der Region Tambow, wo bei einem Drohnenangriff auf die Kleinstadt Kotowsk zwei Wohnblöcke getroffen und mehrere Personen verletzt wurden, wie der stellvertretende Gouverneur Jewgenij Perwyschow auf Telegram mitteilte. Während er versicherte, dass keine Brände ausbrachen und die Strukturschäden geringfügig seien, zeigt sich doch die angespannte Lage vor Ort.
In der sich weiter zuspitzenden Auseinandersetzung berichten ukrainische Quellen von nächtlichen Drohnenangriffen auf das eigene Territorium. Die ukrainische Luftwaffe behauptet, 47 von 74 angreifenden russischen Drohnen abgeschossen zu haben. Beschädigungen wurden unter anderem aus der Region Dnipropetrowsk gemeldet, wo sowohl Infrastrukturanlagen als auch ein Industrieobjekt in Mitleidenschaft gezogen wurden.
- Handelsblatt