Kanadische Bankaktien erleben derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung, doch drohende Handelskonflikte könnten diese positive Entwicklung jäh stoppen. Analysten der National Bank of Canada warnen davor, dass ein möglicherweise bevorstehender Handelskrieg die Arbeitslosigkeit rasch in die Höhe treiben und zu Zahlungsausfällen führen könnte.
Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten haben die Aktien der größten kanadischen Banken einen Zuwachs von 4,5% verzeichnet, unterstützt durch ein starkes Jahr seit 2021. Selbst nach Trumps erneuter Drohung, die kanadische Wirtschaft mit 25% Zöllen zu belasten, hielten die Banken am Dienstag Kurs. Doch Gabriel Dechaine von der National Bank of Canada mahnt zur Vorsicht und weist auf das hohe Risiko eines Handelskonflikts zwischen den beiden Nationen hin.
Sollte ein „schwerer Handelskrieg“ entfachen, müssten Kanadas Banken ihre Vorsorgen für Kreditausfälle mehr als verdoppeln, was zu einem Rückgang des Gewinns pro Aktie um 30% bis zum Geschäftsjahr 2026 führen könnte, so Dechaine. Dieser Ausblick zeigt das Worst-Case-Szenario, wobei die Unsicherheit in dieser Angelegenheit den Aktienkurs der Banken zunächst in Schach halten dürfte.
Trotz eines beeindruckenden Renditeanstiegs von 27% des S&P/TSX Composite Banks Subindex im vergangenen Jahr, angekurbelt durch Zinssenkungen der Bank of Canada und einem Aufholprozess gegenüber US-Banken, könnte ein Handelskrieg mit den USA alle Prognosen über den Haufen werfen.
US-Zölle, die ein wichtiger Abnehmer kanadischer Exporte treffen würden, könnten die Arbeitslosenquote in Kanada auf 10% erhöhen und damit den dreifachen Rückschlag auf die Banken bringen. Trump erwägt Zölle in Höhe von 25% auf Produkte aus Mexiko und Kanada, möglicherweise ab dem 1. Februar, eine drohende Maßnahme, die Kanadas exportabhängige Branchen schwer beschädigen könnte, insbesondere die Energie- und Automobilindustrie.