Die mögliche Einführung von US-Zöllen auf EU-Produkte könnte bemerkenswerte Konsequenzen für deutsche Häfen haben, mahnt Burkhard Lemper, Leiter des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen. Insbesondere Häfen mit signifikanter US-Anbindung könnten unter rückläufigen Wachstumsraten und einem schwindenden Handelsvolumen leiden. Die genauen Ausmaße dieser Auswirkungen sind jedoch schwer abzuschätzen und hängen stark von potenziellen Substitutionsmöglichkeiten durch lokale Produktion sowie der zukünftigen Nachfrageentwicklung ab, die durch Preissteigerungen beeinflusst werden könnte. Burkhard Lemper hebt hervor, dass vor allem global agierende Reedereien durch die Handelsbeschränkungen zwischen den USA und Europa betroffen wären. Für den Containerverkehr sind insbesondere Bremerhaven, aber auch Hamburg und Wilhelmshaven relevant. Statistiken von Bremenports belegen, dass die USA im Jahr 2023 mit einem Anteil von etwa 17 Prozent der wichtigste Handelspartner für die Häfen in Bremen war. In Hamburg betrug dieser Anteil 8,8 Prozent für 2024. Daten für Wilhelmshaven wurden nicht bereitgestellt. Donald Trump hat in der Vergangenheit Zölle häufig als Druckmittel in Verhandlungen eingesetzt. Bereits geltende Zölle auf chinesische Importe sollen auf 20 Prozent erhöht und neue Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada mit 25 Prozent eingeführt werden. Stahl- und Aluminiumimporte sollen ebenfalls mit 25 Prozent Zöllen belastet werden. Eine derartige Zollpolitik droht auch den EU-Importen, was die Branche zu Vorsicht mahnen lässt.
Wirtschaft
Drohende US-Zölle: Auswirkungen auf deutsche Hafenlogistik befürchtet
