Die "Dritte Welt" ist ein Begriff, der in den 1950er Jahren entstand und auf politischer und ökonomischer Ebene verwendet wird, um Länder zu beschreiben, die als weniger entwickelt angesehen werden. Der Ausdruck wird oft synonym mit "Entwicklungsländern" verwendet und umfasst eine Vielzahl von Staaten in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Karibik.
Die Dritte Welt zeichnet sich durch eine Reihe von charakteristischen Merkmalen aus, die sie von den entwickelten Ländern unterscheiden. Dazu gehören ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkommen, eine geringere Lebenserwartung, eine höhere Armut, ein mangelhafter Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur sowie ungünstige wirtschaftliche Bedingungen.
Der Begriff "Dritte Welt" ist historisch bedingt und ergibt sich aus der geopolitischen Einteilung der Welt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die damalige Weltordnung war geprägt von der Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und der UdSSR im Kalten Krieg. Der Begriff wurde verwendet, um die Länder zu beschreiben, die sich nicht auf einer Seite des Ost-West-Konflikts befanden.
Heutzutage wird der Begriff "Dritte Welt" zunehmend als veraltet angesehen, da er eine einseitige Sichtweise auf die Länder des globalen Südens impliziert. Stattdessen wird der Begriff "Entwicklungsländer" bevorzugt, der die Dynamik der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung besser widerspiegelt.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Kategorisierung von Ländern in die Dritte Welt oder Entwicklungsländer keine eindeutige und einheitliche Definition hat. Es gibt unterschiedliche Kriterien, die verwendet werden, um Länder entsprechend ihrer Entwicklungsstufe einzustufen. Die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen verwenden Indikatoren wie das Bruttonationaleinkommen pro Kopf, die Analphabetenrate und die Lebenserwartung, um eine Klassifizierung vorzunehmen.
In Anbetracht der globalen wirtschaftlichen Veränderungen und der Entwicklungstrends wird erwartet, dass einige Länder der Dritten Welt in den nächsten Jahren einen schnellen wirtschaftlichen Wandel erleben werden. Das Wachstum der Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien hat bereits gezeigt, dass eine strukturelle Transformation möglich ist und auch in anderen Entwicklungsländern stattfinden kann. Daher ist es wichtig, die Dynamik der globalen Entwicklung zu berücksichtigen und die Entwicklungsfortschritte der Länder der Dritten Welt regelmäßig zu überprüfen.