12. März, 2025

Politik

Dringliches Finanzpaket: Länder fordern schnelle Einigung

Dringliches Finanzpaket: Länder fordern schnelle Einigung

Die Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin brachte eine klare Botschaft hervor: Die 16 Bundesländer pochen auf eine zügige Umsetzung des milliardenschweren Finanzpakets, das Verteidigung und Infrastruktur umfasst. Die Länderchefs von Sachsen und Niedersachsen, Michael Kretschmer (CDU) und Stephan Weil (SPD), zeigten sich entschlossen, die Änderungsprozesse im Grundgesetz zu beschleunigen, um die nötigen Finanzmittel bereitzustellen. Kretschmer betonte, wie wichtig es sei, die finanzielle Unterstützung für Verteidigungsausgaben und Infrastrukturprojekte nicht zu trennen. Dabei gehe es nicht nur um Panzer und Raketen, sondern auch um Kitas, Schulen und Krankenhäuser – eine umfassende Stärkung des Landes sei der gemeinsame Nenner. Die angestrebte Schuldenbremse solle gelockert und ein schuldenfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro verankert werden, um den Bundesländern mehr Spielraum zu gewähren. In Niedersachsen kündigte Ministerpräsident Weil an, dass der politische Dialog schnell zu einem parteiübergreifenden Konsens führen solle. Eine isolierte Betrachtung der Themen käme nicht in Frage; alle Maßnahmen müssten gemeinsam betrachtet werden, um ein Ungleichgewicht zwischen Rüstung und anderen öffentlichen Interessen zu vermeiden. Der SPD-Politiker hob hervor, dass die breite politische Vielfalt in den Landesregierungen eine Zweidrittelmehrheit für die Grundgesetzänderungen im Bundesrat erschwere. CDU und SPD verhandeln bereits intensiv mit den Grünen, deren Zustimmung für das Vorhaben essenziell ist. Die Grünen, die sich gegen die ursprüngliche Form des Finanzpakets wehren, haben Alternativen ins Gespräch gebracht, doch Länder wie Brandenburg und Thüringen mit BSW-Regierungsbeteiligung zeigen Widerstände. Der Brandenburgische Ministerpräsident Woidke signalisierte allerdings Offenheit für Gespräche. Währenddessen unterstreicht Ministerpräsident Schweitzer aus Rheinland-Pfalz den unerlässlichen Erfolg der Gespräche und NRW-Ministerpräsident Wüst betont den Bedarf an Infrastrukturinvestitionen als „Aufbau West“. Kretschmann von den Grünen lässt keinen Zweifel daran, dass harte Verhandlungen an der Tagesordnung stehen – von einer bedingungslosen Zustimmung könne nicht die Rede sein. Am Rande diskutierten die Regierungschefs auch über Themen wie Künstliche Intelligenz und Pflege, obwohl diese in den Hintergrund rückten. Zudem wurde ein Finanzierungsabkommen für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beschlossen, das die kulturelle Landschaft Deutschlands stärkt.