Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, setzt sich vehement für eine stärkere wirtschaftliche Integration in Europa ein. Ihrer Ansicht nach erfordert die sich verschärfende globale Handelsspannung sowie die wachsende Technologiekluft zu den USA schnelles Handeln. Insbesondere der designierte US-Präsident Donald Trump, der angekündigt hat, Zölle auf Importe zu erheben, trägt zur Sorge bei, dass Europa für seinen Handelsüberschuss mit den USA einen hohen Preis zahlen könnte. Lagarde betont, dass die geopolitischen Rahmenbedingungen zunehmend ungünstiger werden und der Bedrohung freier Handel weltweit entgegengesteuert werden muss. Ein besonderer Fokus liegt auf der Notwendigkeit, die Kapitalmärkte in Europa besser zu integrieren. Häufig verwässern die Mitgliedstaaten der EU jedoch vereinbarte Reformvorschläge, um nationale Interessen zu wahren. Dies hemmt den wirtschaftlichen Fortschritt des Gesamtblocks erheblich, da riesige Summen nicht in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen. Lagarde sieht darin ein enormes ungenutztes Potenzial, das in langfristige marktbasierte Investitionen umgeleitet werden könnte. Eine Vereinfachung der regulatorischen Rahmenbedingungen könnte helfen, den Investitionsfluss in die europäischen Kapitalmärkte zu stimulieren. Lagarde schlägt vor, für Emittenten von Wertpapieren ein 28. Regime auf europäischer Ebene einzuführen, um den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern. Zudem betont sie die Bedeutung der Förderung innovativer Unternehmen in Europa, um Flow in Venture Capital und Startup-Finanzierungen zu erleichtern.