Inmitten der Konflikte im Gazastreifen verlor das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia keine Zeit, um einen dringenden Hilferuf an die internationale Gemeinschaft zu senden. Das Krankenhaus im Norden des umkämpften Gebietes sieht sich aufgrund der anhaltenden Angriffe vor unüberwindbaren Herausforderungen, die Versorgung der Patienten steht still. Knappheit an Medikamenten, Nahrungsmitteln und Trinkwasser droht die humanitäre Situation weiter zu verschärfen.
Der Krankenhausdirektor, Hussam Abu Safeia, befürchtet fatale Folgen für seine Patienten, sollte nicht rasch Hilfe geleistet werden. Der Arzt weist auf die immer prekärer werdende Lage hin, während der Beschuss in der Umgebung des Krankenhauses unvermindert fortdauert. Die israelische Armee wird beschuldigt, den Zutritt von medizinischem Personal zu blockieren und die Lieferung lebensnotwendiger Güter zu verweigern.
Auf Nachfrage hin betont die israelische Armee jedoch, dass die Hamas gegen das humanitäre Völkerrecht verstoße, indem sie sich in zivilen Stätten wie Krankenhäusern verstecke. Trotzdem versicherten sie, die Auswirkungen der Kämpfe auf medizinische Einrichtungen möglichst gering zu halten. Nach ihren Angaben wurde das Kamal-Adwan-Krankenhaus kürzlich mit notwendigem Material versorgt.
Die weit auseinanderklaffenden Berichte lassen sich bislang nicht unabhängig verifizieren. Seit dem Angriff extremer Milizen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 sind solche gegensätzlichen Darstellungen an der Tagesordnung, ohne dass ein Ende der Kämpfe in Sicht ist. Friedensgespräche blieben ohne Erfolg.