Der Vanguard S&P 500 ETF zählt weltweit zu den populärsten Indexfonds. Seine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der präzisen Nachbildung des S&P 500 Index sowie die extrem niedrige Kostenquote haben dazu geführt, dass Anleger ihm über eine Billion US-Dollar anvertraut haben. Doch trotz dieser überzeugenden Argumente stellt sich die Frage, ob ein S&P 500 ETF gegenwärtig das Richtige für Anleger ist. Wer nach einem breit diversifizierten Portfolio sucht, könnte überrascht sein, dass 35% der Vermögenswerte dieses Fonds in nur zehn Unternehmen und fast ein Drittel in Tech-Aktien investiert sind.
Es gibt bessere Möglichkeiten, ein diversifiziertes Portfolio zu erreichen. Während der S&P 500 in den letzten 15 Jahren extrem starke Renditen brachte, signalisieren aktuelle Markttrends, dass bestimmte ETFs möglicherweise bessere Renditen bei größerer Diversifikation bieten. Hier sind drei ETFs, die Anleger in Betracht ziehen sollten, bevor sie in den Vanguard S&P 500 ETF investieren.
Ein erster Ansatzpunkt ist ein gleichgewichteter S&P 500 Indexfonds. Dieser sorgt dafür, dass alle Indexbestandteile quartalsweise neu gewichtet werden und somit einen gleichen Anteil darstellen. Ein hervorragender Vertreter dieser Kategorie ist der Invesco S&P 500 Equal Weight ETF. Historisch gesehen hat dieser ETF den S&P 500 Index seit seiner Einführung im Jahr 2003 jährlich um durchschnittlich 0,57 Prozentpunkte übertroffen. Zudem begünstigen aktuelle wirtschaftliche Trends einen gleichgewichteten Index, da eine wachsende Geldmenge kleineren Unternehmen den Zugang zu Kapital erleichtert. Einziger Nachteil sind die relativ hohen Kosten von 0,2% pro Jahr.
Ein zweiter Ansatz ist ein ETF, der sich auf Small-Cap-Aktien konzentriert. Der iShares Russell 2000 ETF gewann Anfang des Jahres an Beliebtheit, als einige prominente Investoren auf diese Kategorie setzten. Trotz einer vorübergehenden Abschwächung sieht es derzeit nicht nach einer bevorstehenden Rezession aus. Sollte die Federal Reserve die Zinssätze senken, könnten Small-Cap-Aktien nach Jahren der Underperformance bessere Renditen erzielen.
Drittens ist ein ETF, der auf Small-Cap-Value-Aktien setzt, besonders interessant. Hier haben historische Daten gezeigt, dass Small-Cap-Value-Aktien alle anderen Marktsegmente übertreffen. Der SPDR S&P Small Cap 600 Value ETF bietet beispielsweise ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis und hohe Attraktivität gegenüber großen Unternehmen. Der Avantis U.S. Small-Cap Value ETF wählt und gewichtet Small-Cap-Aktien basierend auf Rentabilitäts- und Bewertungsmetriken, was ihm trotz der etwas höheren Kosten von 0,25% das Potenzial gibt, außergewöhnliche Renditen zu erzielen.
Einzeln betrachtet und im aktuellen wirtschaftlichen Kontext könnten diese drei ETFs eine lohnende Alternative zum Vanguard S&P 500 ETF darstellen und bieten Anlegern eine diversifiziertere und potenziell lukrativere Investitionsmöglichkeit.