Ein empfindlicher Rückschlag für Sangamo Therapeutics: Das Biotechnologie-Unternehmen erlebte einen dramatischen Rückgang seines Aktienkurses um 67%, nachdem Partner Pfizer beschlossen hatte, die Zusammenarbeit zur Entwicklung einer neuartigen Gentherapie gegen Hämophilie A aufzukündigen.
Sangamo steht nun vor der Herausforderung, einen neuen Partner für seine innovative Behandlung zu finden. In einer aktuellen Stellungnahme bekräftigte das Unternehmen seine Entschlossenheit, alle möglichen Optionen zur Fortführung der Forschung zu prüfen. Das potenzielle Medikament hatte in einer entscheidenden Studienphase seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt, und bislang war geplant, Anfang 2025 Anträge auf Zulassung sowohl in den USA als auch in Europa einzureichen.
Sandy Macrae, CEO von Sangamo, zeigte sich überrascht und enttäuscht von Pfizers abrupter Entscheidung. Das Unternehmen erlitt bereits finanzielle Engpässe und hatte mit möglichen Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 220 Millionen US-Dollar aus der Vereinbarung gerechnet. Die Marktkapitalisierung von Sangamo lag vor Bekanntwerden der Nachricht knapp unter 500 Millionen US-Dollar.
Hämophilie A, eine Erkrankung, die zu erhöhter Blutungsneigung führt und meist lebenslange Therapie erfordert, kennt bereits mehrere zugelassene Behandlungsoptionen. Pfizer begründet den Schritt mit einer geringen Nachfrage nach weiteren genbasierten Therapieoptionen derzeit. Indes stagnierten die Pfizer-Aktien kaum, da das Unternehmen angesichts sinkender Einnahmen aus seinen Covid-Produkten nach neuen Medikamenten sucht.