Der Tod des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff hat die militärische Position Irans gegenüber Israel erheblich geschwächt. Iran hat lange darauf gesetzt, dass die von ihm unterstützten Stellvertreter - einschließlich der Hisbollah im Libanon, der Hamas im Gazastreifen sowie Kämpfer in Syrien, Jemen und Irak - die Frontlinie in seinem anhaltenden Konflikt mit Israel bilden. Mit dem Verlust eines seiner wichtigsten militärischen Assets könnte Iran jedoch gezwungen sein, zu reagieren, wie Experten am Samstag erklärten.
Die getroffene Entscheidung wird große Auswirkungen auf die nächste Phase des eskalierenden Konflikts haben, der nun die gesamte Region zu erfassen droht. "Die Optionen für Iran reichen wirklich von hässlich bis ungenießbar," kommentierte Ali Vaez, Direktor des Iran-Projekts bei der International Crisis Group, einer Organisation zur Konfliktprävention.
Julien Barnes-Dacey, Programmleiter für Nahost und Nordafrika beim European Council on Foreign Relations, betonte, dass die Ermordung Nasrallahs durch Israel das Risiko einer gefährlichen Eskalation im Nahen Osten und darüber hinaus erheblich erhöht. "Die Frage ist wirklich, ob Hisbollah derzeit in der Lage ist, umfassende Raketenangriffe auf Israel zu starten," so Barnes-Dacey. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte Iran zu dem Schluss kommen, dass ein Wettlauf um nukleare Waffen die einzige verbleibende wirksame Abschreckungsmaßnahme ist.