Während eines Wahlkampfauftritts des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im US-Bundesstaat Pennsylvania kam es zu beunruhigenden Szenen, als ein mutmaßlicher Schütze das Feuer eröffnete und schließlich selbst getötet wurde. Medien berichten, dass auch ein Teilnehmer der Veranstaltung ums Leben kam. Trump konnte unversehrt aus der Gefahrenzone gebracht werden und befindet sich nach Angaben eines Sprechers wohlauf.
Videoaufnahmen zeigen, wie Trump auf die Geräusche reagiert, sich ans Ohr fasst und sich schnell duckt. Sicherheitskräfte eilten unverzüglich zur Bühne, um ihn abzuschirmen und sicher hinauszuführen. Währenddessen reckte Trump kämpferisch die Faust in die Luft, wobei Blut an seinem Ohr sichtbar war. Die Rede hatte gerade erst begonnen, als der Vorfall sich ereignete.
Ein Augenzeuge berichtete dem Sender CBS, er habe zunächst gedacht, es handle sich um Feuerwerkskörper, bis er die Rufe hörte, dass jemand angeschossen worden sei. Der Augenzeuge, ein Notfallmediziner, versuchte umgehend, Erste Hilfe zu leisten, jedoch ohne Erfolg. Ein weiterer Zeuge erzählte der BBC, dass er einen Mann mit einem Gewehr auf einem Dach gesehen habe. Die Situation führte zu Panik unter den Anwesenden, die evakuiert wurden, während die Polizei den Tatort sicherte.
Der Vorfall ereignete sich unmittelbar vor dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee, bei dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll. Präsident Joe Biden äußerte sein Bedauern über das Ereignis und bekundete in einer schriftlichen Stellungnahme seine Erleichterung, dass es Trump gut gehe. Biden plant, noch am Abend vor die Kameras zu treten, um sich persönlich zur Attacke zu äußern.
Hochrangige Politiker beider Parteien verurteilten den Angriff scharf. Sowohl der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, als auch der demokratische Minderheitsführer Hakeem Jeffries und der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, machten deutlich, dass politische Gewalt in Amerika keinen Platz habe. Schumer äußerte sich erschüttert über den Vorfall und dankbar, dass Trump unverletzt blieb.
Die politische Atmosphäre in den USA ist seit Jahren angespannt. Das US-Justizministerium hatte erst zu Jahresbeginn auf einen besorgniserregenden Anstieg von Bedrohungen gegen Amtsträger hingewiesen. Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November sind die ersten seit den tumultartigen Ereignissen um die Wahl 2020, die in dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol gipfelten. Historisch gesehen hat es immer wieder Gewaltakte gegen hochrangige Politiker gegeben, was die aktuellen Ereignisse umso besorgniserregender macht.