Ein Frachtflugzeug im Dienst des Postriesen DHL hat nahe der litauischen Hauptstadt Vilnius eine katastrophale Notlandung durchführt, welche tragische Folgen hatte. Das Flugzeug, eine Boeing 737 der spanischen Swift Air, versuchte vergeblich, die Landebahn zu erreichen, und stürzte letztlich etwa einen Kilometer vor dem Flughafen ab. Nach Angaben der Polizei und Rettungsdienste starb mindestens eine Person, während drei weitere verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Der Unfall hätte leicht noch größere Schäden nach sich ziehen können, da das Flugzeug nur knapp ein bewohntes Wohngebäude verfehlte. Rettungskräfte waren in großer Zahl am Unfallort, um Hilfe zu leisten und die Lage zu sichern. Das zerstörte Flugzeug war mit zahlreichen Paketen beladen, was auf Aufnahmen der Unfallstelle auch sichtbar wurde.
Der litauische Polizeichef erklärte, die Ursachenforschung werde einige Zeit in Anspruch nehmen, da technisches Versagen oder menschliches Versagen als wahrscheinliche Ursachen gelten. Auch ein terroristischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen, obgleich dies nur eine von mehreren untersuchten Möglichkeiten ist. Die Ermittlungen könnten aufgrund der umfassenden Beweisaufnahme mindestens eine Woche andauern.
Zeugen berichteten von dramatischen Szenen am Unglücksort. Anwohner schilderten eine Explosion mit hellen Blitzen und Funkenregen, gefolgt von Rauch und einem ausgedehnten Feuer.
Die litauischen Sicherheitsbehörden arbeiten eng mit internationalen Partnern zusammen, um die genauen Umstände des Absturzes aufzuklären. Im Vorfeld hatten deutsche Sicherheitsbehörden bereits vor "unkonventionellen Brandsätzen" gewarnt, die über Frachtdienstleister verschickt werden könnten. Diese Warnung steht möglicherweise im Zusammenhang mit einem Vorfall in einem DHL-Logistikzentrum in Leipzig.