In den Wirren des Nordens Syriens ist die Lage um die strategisch gelegene Stadt Manbij weiterhin angespannt. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) berichteten, dass am vergangenen Samstag fünf ihrer Kämpfer bei Gefechten mit von der Türkei unterstützten Truppen ums Leben kamen. Diese Auseinandersetzungen folgen auf den Sturz von Bashar al-Assad vor knapp zwei Wochen, woraufhin türkische Truppen und ihre Verbündeten am 9. Dezember die Kontrolle über die Stadt von den kurdisch geführten SDF übernahmen.
Die SDF, ein bedeutender Partner der US-geführten Koalition gegen die Milizen des Islamischen Staates, wird von der YPG geführt. Ankara betrachtet diese als verlängerter Arm der PKK, welche seit vier Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Angesichts dieser Einschätzung sieht die Türkei die PKK, YPG und SDF als Terrororganisationen an.
In einem Versuch, die Spannungen zu entschärfen, engagiert sich die US-Regierung als Vermittler zwischen den involvierten Parteien. Das US-Außenministerium verkündete jüngst, dass ein Waffenstillstand um Manbij bis Ende der Woche verlängert wurde. Jedoch widersprach ein Vertreter des türkischen Verteidigungsministeriums kurz darauf, indem er erklärte, dass keine Gespräche über eine Waffenruhe mit der SDF stattfänden.