Die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten hat jüngst ein weiteres Mal an Brisanz gewonnen, als die israelische Armee am Tag der offiziellen Beisetzung des erst kürzlich verstorbenen Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah ein Video eines verheerenden Luftangriffs veröffentlichte. Der Angriff ereignete sich Ende September in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut und richtete sich gegen die Führungsebene der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz. Während der Trauerfeierlichkeiten für Nasrallah prägten tief fliegende israelische Kampfjets und Drohnen das Bild am Himmel über Beirut. Trotz der andächtigen Stimmung im Stadion, in dem sich etwa 50.000 Menschen versammelt hatten, wurden von der Menge klagende Rufe nach Rache laut. Israels Verteidigungsminister Israel Katz nutzte die Gelegenheit, um die Anwesenheit der Kampfflugzeuge über Beirut als klaren Wink zu verstehen: Die Hisbollah solle sich an den Gedanken gewöhnen, künftig Beerdigungen auszurichten, während Israel darauf setze, militärische Siege zu erringen. Diese militärische Konfrontation fand trotz einer bestehenden Waffenruhe statt, die seit über einem Jahr weitgehend eingehalten wurde. Israel rechtfertigte die erneuten Angriffe mit der Neutralisierung unmittelbarer Bedrohungen, die sich aus postierten Raketenstellungen und Waffenarsenalen der Hisbollah ergäben. Diese neuen Entwicklungen werfen ein scharfes Licht auf die weiterhin labile Sicherheitslage in der Region und die fragilen Vereinbarungen zwischen den Parteien.
Politik
Dramatische Entwicklungen im Nahen Osten: Israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Führung
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