Südkorea erlebt derzeit ein politisches Schauspiel, das an Spannung kaum zu überbieten ist. Die Strafverfolgungsbehörden des Landes scheiterten bei dem Versuch, den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol festzunehmen. Die überraschende Intervention einer Militäreinheit auf dem Gelände des Präsidialamts verhinderte den Vormarsch der Ermittler, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. Die Situation spitzte sich weiter zu, als auch der Sicherheitsdienst des Präsidenten den Beamten den Zugang unter Berufung auf 'Beschränkungen in abgesicherten Bereichen' verwehrte. Die Behörde zeigte sich in ihrer Einschätzung enttäuscht über das Verhalten Yoons und erwägt nun, weitere Schritte einzuleiten. Die von einem Gericht gebilligte Festnahmeanordnung bleibt noch bis Montag gültig, was der Angelegenheit zusätzliche Dramatik verleiht. Eine brisante Note erhielt die Aktion durch die Tatsache, dass bereits im Vorfeld Tausende Yoon-Anhänger vor dem Amtssitz protestierten und den Zugang blockierten. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein kritisches Thema: Die kurzfristige Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon vor einem Monat, die das Land in eine Staatskrise stürzte. Bislang hat sich Yoon den Übermittlungsversuchen der Behörden entzogen und ignorierte drei Vorladungen. Dieser Ungehorsam blieb nicht ohne Antwort: Ein Anwalt des Präsidenten kündigte laut Yonhap Maßnahmen an, um gegen die 'ungültige' und 'illegale' Festnahmeverfügung vorzugehen. Der gefährliche Tanz zwischen Regierung und Strafverfolgern könnte am Wochenende eine neue Eskalation erleben, da immer mehr Menschen der Aufforderung, sich den Ermittlern in den Weg zu stellen, nachkommen könnten. Sollte der Einsatz jedoch erst am Montag erfolgen, könnte die Zeit für die Behörden knapp werden, da die Frist der Anordnung abläuft.