Am Rande eines fast zwei Meilen tiefen Schachts in der stillgelegten Buffelsfontein-Goldmine in der Nähe von Johannesburg stehen Angehörige verzweifelt und warten auf Nachrichten über ihre Liebsten. Die lange hinausgezögerte Rettungsaktion für Hunderte von seit Monaten eingeschlossenen Bergleuten hat endlich begonnen.
Die Situation der illegalen Bergleute, bekannt als Zama Zamas, ist ein bedrückendes Zeugnis der wirtschaftlichen Not in Südafrika. Seit Oktober haben rund 2.000 illegale Bergleute das Minengebiet verlassen, jedoch blieb vielen anderen der Ausweg verwehrt, als die Regierung die improvisierte Fluchtmöglichkeit durch ein Seil- und Flaschenzugsystem unterband.
Diese Woche, nachdem eine gerichtliche Einigung mit der Familie eines eingeschlossenen Minenarbeiters erzielt wurde, haben Rettungskräfte mithilfe eines Krans 246 Männer aus dem Schacht geholt. Unmittelbar nach der Rettung berichten Augenzeugen von erschütternden Szenen: Abgemagerte Jugendliche, die nach Monaten in der Dunkelheit gerettet wurden, und der Geruch von Verwüstung ist allgegenwärtig.
Das Missverhältnis zwischen illegalem Bergbau und dem Drang nach Überleben ist eine Thematik, die die südafrikanischen Behörden verfolgt. Obwohl die Regierung argumentiert, dass der illegale Abbau der Wirtschaft schadet und Gewalt fördert, betonen Menschenrechtsaktivisten, dass dieser gefährliche Job oft der einzige Ausweg aus der Armut ist.
Der illegale Bergbau ist zu einem solchen Problem geworden, dass die Regierung im Jahr 2023 begann, mit aller Härte dagegen vorzugehen. Doch für viele bleibt auch dies keine Abschreckung, selbst wenn der Preis hoch ist.
Einige gerettete Minenarbeiter erklären, dass sie trotz der Risiken erwägen, wieder in die Dunkelheit zurückzukehren, da alternative Beschäftigungsmöglichkeiten rar gesät sind. Die Mine ist nach wie vor Brennpunkt einer politischen und moralischen Diskussion zwischen staatlichem Anspruch auf Ordnung und der Realität eines unregulierten Wirtschaftszweigs.