In Assam, einer entlegenen Region im Nordosten Indiens, wurde am Mittwoch der Körper eines Minenarbeiters aus einer überfluteten Kohlemine geborgen. Die tragische Entdeckung markierte den zweiten Tag in der fieberhaften Suche nach insgesamt neun verschütteten Arbeitern. Die Minenstruktur, mehr als 90 Meter tief und durchzogen von zahlreichen unterirdischen Gängen, wurde vermutlich am Montagmorgen beim Anbohren einer Wasserader geflutet.
Die massiven Wassermassen erschwerten am Dienstag die Rettungsarbeiten erheblich. Dennoch drangen am Mittwoch zum Morgengrauen erfahrene Taucher erneut in die Mine vor und konnten einen Körper bergen, wie Assams Ministerpräsident Himanta Biswa Sarma auf der Plattform X informierte. Laut Angaben der Behörden handelt es sich bei der Unglücksmine um eine illegale Einrichtung.
Ein Taucher schilderte einem lokalen Nachrichtensender das Herausfordernde der Rettung: 'Es war stockdunkel da unten. Wir konnten den Körper nicht sehen, wir fühlten ihn mit unseren Händen, so konnten wir ihn bergen.'
Die Armee unterstützt den Rettungseinsatz im hügeligen Dima Hasao-Bezirk mit Tauchern, Hubschraubern und Ingenieuren. 'Es ist schwer vorherzusagen, wie lange die Bergung dauern wird. Uns wurde gesagt, dass es in der Mine Rat Holes gibt', erklärte H P S Kandhari, Kommandant der Nationalen Katastrophenschutztruppe, der Nachrichtenagentur ANI.
Diese sogenannten 'Rat Hole'-Minen, deren Erschließungen kaum größer sind als der Mensch selbst, wurden einst intensiv in Indiens Nordosten betrieben, bevor sie 2014 wegen der hohen Unfallzahlen und Umweltschäden verboten wurden. Bereits 2019 wurden mindestens 15 Minenarbeiter in Meghalaya, einem Nachbarstaat, während eines ähnlichen Vorfalls in einer illegalen Mine verschüttet.
Unglücke im Kohlebergbau sind in dieser abgelegenen Region Indiens keine Seltenheit.