Dr. Martens, bekannt für seine klassischen 1460-Lederstiefel, verzeichnete in den ersten sechs Monaten bis zum 29. September einen Vorsteuerverlust von 28,7 Millionen Pfund bei einem Umsatzrückgang von 18 Prozent auf 324,6 Millionen Pfund. Die Ergebnisse spiegeln unter anderem eine schwierige Handelsperiode in den USA wider, wo die Verkäufe um 22 Prozent einbrachen. Trotz dieser Rückschläge bleibt das Unternehmen optimistisch und sieht eine Wende im Gang, auch wenn die Finanzchefin der US-amerikanischen Division, Jennifer Somer, im Oktober zurücktrat.
Konzernchef Kenny Wilson spricht von einem Übergangsjahr und betont die bisher erzielten Fortschritte bei den vier Hauptzielen: eine Neuorientierung des Marketings mit starkem Produktfokus, die Verbesserung der Direktvertriebsleistung in den USA, Senkung der Betriebskosten und Stärkung der Bilanz. Die neuen Marketingstrategien zeigen positive Anzeichen mit starken Verkäufen neuer Produkte. Dies nährt Wilsons Vertrauen, dass der Umsatz im US-amerikanischen Direktvertrieb im zweiten Halbjahr wieder positiv wachsen wird.
Das Unternehmen warnt jedoch, dass ungünstige Wechselkursentwicklungen die Jahresergebnisse mit einem Umsatzrückgang von 18 Millionen Pfund und einem Gewinnrückgang von 6 Millionen Pfund belasten werden. Dr. Martens hat erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung von Lagerbeständen und Nettoschulden gemacht und auch die Schuldverhältnisse erfolgreich neu geordnet. Zudem wurden Kosteneinsparungen, von denen etwa zwei Drittel durch Personalabbau erzielt wurden, zügig umgesetzt. In der wichtigen Hochsaison für den Handel sieht sich das Unternehmen nun gut aufgestellt.
Weil der Marketingfokus nunmehr verstärkt auf den Produkten liegt, verzeichnete Dr. Martens seit dem Sommer starke Verkaufserfolge durch neue Kampagnen. Das Unternehmen, das 1960 in Northamptonshire gegründet wurde und ursprünglich robuste Arbeitsstiefel herstellte, entwickelt sich weiter zu einem globalen Fashion-Label. Zum Jahreswechsel übernimmt Ije Nwokorie die Leitung als CEO.