Die geplante milliardenschwere Erweiterung des London Gateway Containerhafens durch den Dubai-basierten Eigentümer von P&O, DP World, steht vorerst still. Eine Investition in Höhe von einer Milliarde Pfund, ursprünglich zur Bekanntgabe auf einem vom Premierminister Sir Keir Starmer einberufenen Gipfel vorgesehen, geriet ins Wanken. Der Geschäftsführer von DP World, Sultan Ahmed bin Sulayem, wird dieser Veranstaltung nicht mehr beiwohnen, nachdem die britische Transportministerin Louise Haigh und die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner die Praktiken von P&O als „skrupellos“ und „ausbeuterisch“ bezeichneten. Diese Kritik reiht sich in die Bestrebungen der Regierung ein, die Arbeitnehmerrechte zu stärken und ein rechtliches Schlupfloch zu schließen, das P&O 2022 angeblich bei der Entlassung von fast 800 Mitarbeitern ausgenutzt hatte. Ein DP World-Sprecher bestätigte laut Bloomberg News, dass die geplante Investition nun einer Überprüfung unterzogen wird. Dieser Rückzug stellt für Sir Keirs Vorhaben, das Vereinigte Königreich als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren, einen erheblichen Rückschlag dar. Die Wortwahl der Ministerinnen, so kurz vor einem so entscheidenden Event, wirft Fragen hinsichtlich der Abstimmung mit der Downing Street und der Effizienz der Regierungsarbeit auf. Premierminister Starmer betonte jedoch optimistisch die jüngsten Investitionen von über 24 Milliarden Pfund in Großbritannien und die Bedeutung des bevorstehenden Wirtschaftsgipfels für die Zukunft des Landes. Kevin Hollinrake, Schattenwirtschaftssekretär, kritisierte scharf, dass DP Worlds Abkehr ein vernichtendes Urteil über die bisherige Regierungsleistung sei. Die Aussagen mancher Labour-Kabinettsmitglieder zeigten deren mangelndes Verständnis für geschäftliche Belange, was Investoren verschrecken könnte, anstatt sie anzuziehen. Der Gipfel in der City of London soll wichtige Investoren aus aller Welt zusammenführen und mehrere Milliarden Pfund Finanzierung generieren. Noch besteht Hoffnung auf eine Klärung mit DP World. Die Erweiterung des London Gateway hätte die Hafenkapazität um 50 Prozent erhöht und hunderte Arbeitsplätze geschaffen, was wiederum die Handelsbeziehungen Großbritanniens, insbesondere nach dem Brexit, gestärkt hätte. Ambitionen für ein Freihandelsabkommen mit dem Golf-Kooperationsrat und weitere Investitionszuwendungen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen damit in einem ambivalenten Licht.