Der amerikanische Chemiekonzern Dow hat bekanntgegeben, zahlreiche seiner europäischen Produktionsstandorte einer umfassenden strategischen Überprüfung zu unterziehen. Diese Initiative wurde bereits Ende Oktober im Rahmen der Präsentation der Quartalszahlen angekündigt. Im Zentrum der Überprüfung stehen insbesondere Anlagen, die dem Polyurethan-Geschäft zuzuordnen sind. Innerhalb Deutschlands betrifft dies Standorte in Stade, Schkopau, Böhlen und Ahlen. Insgesamt umfasst die Überprüfung 14 Werke in neun verschiedenen europäischen Ländern. Die anspruchsvolle Marktlage in Europa stellt dabei eine zentrale Herausforderung für das Unternehmen dar. Der Abschluss des Evaluierungsprozesses wird bis Mitte des kommenden Jahres erwartet. Obwohl konkrete Konsequenzen für Standorte oder Mitarbeiter derzeit noch offen bleiben, betonte eine Sprecherin Dows, dass es aktuell verfrüht sei, über potenzielle Auswirkungen zu spekulieren. In Deutschland sind rund 3.600 Beschäftigte an insgesamt 13 Standorten für Dow tätig. Dow, ein Wettbewerber von BASF, vermeldete kürzlich lediglich einen bescheidenen Umsatzanstieg. Dow-Chef Jim Fitterling erklärte bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse, dass sowohl in Europa als auch in China keine signifikante wirtschaftliche Erholung zu verzeichnen sei. Zudem stellt die zunehmende regulatorische Komplexität in Europa eine wachsende Herausforderung für viele Industriezweige dar. Polyurethan ist ein vielseitiger Kunststoff, der in verschiedenen Branchen Anwendung findet, sei es als Dämmmaterial im Bauwesen oder als Schaumstoff in der Möbelherstellung.