Ein unerwarteter Dämpfer für Dow
Der US-Chemiekonzern Dow hat am Donnerstag überraschend seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal gesenkt. Statt der ursprünglich erwarteten 11,1 Milliarden Dollar rechnet das Unternehmen nun mit Einnahmen von rund 10,6 Milliarden Dollar.
Analysten hatten im Schnitt mit 11 Milliarden Dollar gerechnet. Der Grund: Ein technisches Problem in einem Werk in Texas, das die Produktion eines wichtigen Rohstoffs gestoppt hat, und steigende Produktionskosten in Europa.
"Das hat uns härter getroffen als erwartet," erklärte Dow-Chef Jim Fitterling.
Die Anleger zeigten sich wenig begeistert – im vorbörslichen Handel an der Wall Street fiel die Aktie des Konzerns um mehr als zwei Prozent.
Technische Probleme und steigende Kosten
Die Produktionsausfälle im texanischen Werk betreffen einen sogenannten Ethylen-Cracker, ein zentrales Element in Dows petrochemischer Fertigung. Ethylen wird für die Herstellung von Kunststoffen benötigt, und wenn dieser Prozess ins Stocken gerät, hat das sofort spürbare Auswirkungen auf den Umsatz.
Der Zwischenfall ereignete sich bereits Ende Juli, doch die Probleme dauern an.
Zusätzlich belasten die steigenden Kosten in Europa das Unternehmen. Besonders der Anstieg der Energiepreise sorgt in Dows europäischen Werken für Margendruck. Das schwächere wirtschaftliche Umfeld und die sinkende Nachfrage verstärken diesen Effekt.
„Wir kämpfen derzeit an mehreren Fronten,“ so Fitterling.
Marktreaktionen fallen negativ aus
Die Nachricht traf die Anleger unerwartet. Dow, eigentlich bekannt für seine robuste Marktposition, musste plötzlich Rückschläge einstecken.
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Die Aktien des Chemiekonzerns verloren im vorbörslichen Handel mehr als zwei Prozent. Für ein Unternehmen dieser Größe ist das keine Katastrophe, doch es zeigt, dass der Markt die aktuelle Lage mit Argusaugen verfolgt.
Analysten hatten Dow nach starken Vorquartalen positiv bewertet, doch jetzt stellt sich die Frage, ob die Probleme in Texas und Europa nur temporär sind oder ob Dow mittelfristig stärker unter Druck geraten könnte.
Ausblick bleibt ungewiss
In den kommenden Wochen wird Dow mit Hochdruck daran arbeiten müssen, die Probleme im Werk in Texas zu beheben. Gleichzeitig könnte der Druck in Europa anhalten, insbesondere wenn sich die Energiepreise nicht stabilisieren.
Dow wird also nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch strategisch gefordert sein. Möglich, dass der Chemiekonzern seine Produktion stärker diversifizieren muss, um von regionalen Krisen weniger abhängig zu sein.
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