19. September, 2024

Märkte

Dow Jones und Nasdaq 100 auf Rekordkurs – Fed könnte Zinswende einleiten

Dow Jones und Nasdaq 100 auf Rekordkurs – Fed könnte Zinswende einleiten

Der Dow Jones Industrial scheint am Dienstag seine beeindruckende Rekordjagd fortzusetzen. Der Broker IG schätzt den Leitindex eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,3 Prozent höher auf 41.750 Punkte. Bereits am Wochenbeginn hatte dieser mit knapp 41.734 Punkten einen historischen Höchststand erzielt. Der technologielastige Nasdaq 100 wird sogar 0,6 Prozent im Plus erwartet. Am Markt herrscht derzeit eine weitgehend einhellige Erwartung, dass die US-Notenbank Fed am Mittwoch die Zinswende einläutet und die Wirtschaft ankurbelt. Die jüngst tendenziell gesunkene Inflationsrate stützt diese Annahme. Anleger hoffen, dass niedrigere Zinsen die Kreditkonditionen verbessern und so sowohl die Investitionsnachfrage als auch den privaten Konsum stärken. Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank betonte: "Die globalen Aktienmärkte erwarten mit Spannung die Fed-Sitzung in dieser Woche." Die Reduktion des Leitzinses wird als sicher angesehen, während die Spekulationen nun eher die Größe des Zinsschrittes betreffen. Viele Marktteilnehmer rechnen mittlerweile mit einer deutlichen Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte, was auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes nach zwei enttäuschenden Jobberichten zurückzuführen sei. Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen zeigt sich hingegen skeptischer. Er verweist auf leicht gestiegene Einzelhandelsumsätze im August. Obwohl die Konsumdynamik nach einem soliden Start ins dritte Quartal etwas nachgelassen hat, sieht er diese Zahlen nicht als ausreichend für einen großen Lockerungsschritt der Fed an. Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Intel im vorbörslichen US-Handel mit einem Anstieg von fast sieben Prozent auf. Grund hierfür sind Maßnahmen zur strategischen Neuaufstellung des Chipkonzerns, darunter die Verschiebung des Baus des 30 Milliarden Euro teuren Chipwerks in Magdeburg. Analyst Harlan Sur von JPMorgan lobte Intel für die "gute Klarstellung bereits angekündigter Maßnahmen" und verwies auf die erweiterte Zusammenarbeit mit Amazon Web Services, die das Kundenvertrauen stärken dürfte. Die Papiere von Microsoft legten vorbörslich um zwei Prozent zu. Der Software-Gigant plant, eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückzukaufen und die Dividende für seine Aktionäre deutlich zu erhöhen. Positive Signale sendete auch Biontech. Das Analysehaus Jefferies sprach eine Kaufempfehlung aus, basierend auf ermutigenden Studiendaten von Summit Therapeutics, die einen vergleichbaren Ansatz gegen Krebs verfolgen. Biontech-Aktien stiegen im vorbörslichen Geschäft um gut zwei Prozent.