13. November, 2024

Märkte

Dow Jones erfindet sich neu: Nvidia und Sherwin-Williams treiben Wandlung voran

Dow Jones erfindet sich neu: Nvidia und Sherwin-Williams treiben Wandlung voran

Der prestigeträchtige Dow Jones Industrial Average wird durch die Aufnahme von Nvidia neu kalibriert, wodurch das Schwergewicht Intel ersetzt wird. Dies bringt nicht nur einen echten Spitzenreiter der Chipindustrie in den Index, sondern sorgt auch dafür, dass mit Nvidia, Apple und Microsoft die drei größten US-Unternehmen nach Marktkapitalisierung im Dow vertreten sind. Damit rückt der Technologiesektor als maßgeblicher Akteur in den Mittelpunkt: Er dominiert bereits den S&P 500 mit 31,7% Gewichtung und erhält auch im Dow weiterhin ein gewichtiges Wort. Nach der Aufnahme von Salesforce im Jahr 2020 teilten sich Microsoft auf der einen und Salesforce, Cisco Systems und IBM auf der anderen Seite das Rampenlicht. Überraschend kam die Aufnahme von Amazon, das zwar formell im Bereich zyklischer Konsumgüter angesiedelt ist, jedoch durch Amazon Web Services eine stark technologische Ausrichtung besitzt. Dadurch erscheint der Anteil der Tech-Akteure im Dow de facto noch größer. Ein weiterer Wandel im Dow zeigt sich im Bereich der Rohstoffe. Sherwin-Williams tritt an die Stelle von Dow Inc., das bislang als einziges Unternehmen diese Sparte im Index repräsentierte. Mit seiner umfassenden Produktpalette bietet Sherwin-Williams jedoch eine deutlich breitere und zeitgemäßere Branchenpräsenz. Einst ein Synonym für solide Dividendentitel, hat der Dow nun seine Strategie geändert und fokussiert sich stark auf wachstumsorientierte Akteure. Dies mag langfristig attraktiv für wachstumsorientierte Investoren sein, jedoch geht das Risiko erhöhter Volatilität mit dieser Neuausrichtung einher. Die Aufnahme von Unternehmen mit geringer oder keiner Dividendenzahlung, wie Amazon oder Nvidia, schwächt zusätzlich die Ertragskraft für passive Einkommensströme aus dem Index. Die aktuelle Umstrukturierung könnte einen vielversprechenden Weg für langfristige Perspektiven ebnen, indem weniger auf traditionelle Ertragskategorien und mehr auf zukünftiges Wachstum gesetzt wird. Dies könnte sich mittelfristig als kluger Schachzug erweisen – sofern die Wachstumserwartungen erfüllt werden.