Ein historischer Moment an der Wall Street: Erstmals in seiner langen Geschichte kletterte der Dow Jones Industrial über die Marke von 45.000 Punkten. Die Euphorie währte jedoch nicht lange, da der Index seinen spektakulären Sprung bald wieder revidierte und den Tag mit einem Minus abschloss. Den Anlegern fehlte eine klare Richtung, da die jüngsten Konjunkturdaten nur gemischte Signale sendeten und das von der US-Notenbank präferierte Inflationsmaß PCE erwartungsgemäß ausfiel.
Am Markt drifteten die Kurse gegen Ende des Handelstages weiter ab und der Dow Jones notierte mit einem Minus von 0,28 Prozent bei 44.734,42 Punkten. Dennoch kann der Index seit Jahresbeginn ein beachtliches Plus von 18,7 Prozent vorweisen. Auch der S&P 500 musste Einbußen hinnehmen und verlor 0,37 Prozent, was die jüngsten Gewinne fast vollständig wieder ausradierte. Der Nasdaq 100 sackte noch deutlicher ab und büßte 0,87 Prozent ein, wobei er auf Jahressicht dennoch um 23,3 Prozent gestiegen ist.
Die Technologieriesen gerieten an diesem Tag besonders unter Druck. Nvidia setzte seine Abwärtsbewegung fort und musste sich im Dow deutlicher behaupten, wobei die Aktie seit ihrem Höchststand vor einer Woche rund zwölf Prozent verloren hat. Trotz dieser Rückschläge bleibt Nvidia mit einem beeindruckenden Jahresgewinn von 170 Prozent unangefochten an der Spitze. Auch Salesforce erlebte einen Rückschlag und fiel um 3,4 Prozent, bleibt jedoch auf das Jahr betrachtet im positiven Bereich.
Im Nasdaq 100 traten die Aktien von Unternehmen wie Workday, Crowdstrike und Autodesk negativ in Erscheinung. Diese erlitten empfindliche Verluste im Bereich von 5,0 bis 8,0 Prozent, was teils auf enttäuschende Quartalszahlen zurückzuführen war. Besonders bemerkenswert war der Rückgang von Autodesk, dessen Aktie trotz solider wirtschaftlicher Ergebnisse auf Grund ihrer beachtlichen Kursrally ins Wanken geriet.
Hart traf es ebenso HP und Dell, deren Aktien um mehr als zwölf Prozent einbrachen. Der lang ersehnte Aufschwung im PC-Markt bleibt bislang aus, was auch auf angekündigte Veränderungen im Erneuerungszyklus zurückzuführen ist. Dell konnte etwa mit seinen KI-Servern die Umsatzschätzungen erreichen, dennoch blieben die Erlöse hinter euphorischen Erwartungen zurück.
Eine besonders drastische Abwärtsbewegung verzeichnete Symbotic, dessen Aktien um 38 Prozent sanken. Das Unternehmen musste seine Umsatzprognose nach unten korrigieren, woran Buchhaltungsfehler schuld seien. Seither hat der Spezialist für Automatisierungstechnologie über das Jahr gesehen etwa 55 Prozent seiner Marktbewertung verloren.