Tech-Aktien waren lange die Wachstumstreiber der Wall Street – doch die Zeiten haben sich geändert. Der anhaltende Handelsstreit, Unsicherheiten rund um künstliche Intelligenz und die zuletzt gestiegene Volatilität setzen dem Technologiesektor zu.
Während der S&P 500 und der Nasdaq 100 stark von den Kurskapriolen der großen US-Tech-Konzerne abhängig sind, hat sich ein altbekannter Index als krisenfester erwiesen: der Dow Jones.
Warum der Dow Jones wieder im Fokus steht
Seit Jahren dominieren Unternehmen wie Apple, Microsoft und Nvidia die großen US-Börsenindizes. Das Problem: Der S&P 500 ist mittlerweile extrem technologie-lastig.
Mehr als 30 Prozent des Index bestehen aus Tech-Werten, beim Nasdaq 100 sind es sogar zwei Drittel. Das hat in den vergangenen Jahren für enorme Kursgewinne gesorgt – aber auch für neue Risiken.
Der jüngste „DeepSeek-Schock“ hat Anleger aufgeschreckt. Ein kleines chinesisches KI-Start-up hat gezeigt, dass es mit deutlich weniger Ressourcen eine KI entwickeln kann, die mit OpenAI und Microsofts Lösungen mithält. Die Folge: US-Tech-Aktien gerieten stark unter Druck.
Ganz anders der Dow Jones. Das Traditionsbarometer der Wall Street ist weit weniger anfällig für Tech-Erschütterungen. Mit einem hohen Anteil an Finanz-, Industrie- und Konsumwerten gilt der Index als stabiler in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Welche ETFs profitieren?
Für Anleger, die in den Dow Jones investieren wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Vier ETFs stechen besonders hervor:
1. SPDR Dow Jones Industrial Average ETF (WKN: A1JX52)
Dieser ETF bildet den Dow Jones 1:1 nach und eignet sich für Anleger, die eine möglichst präzise Abbildung des Index suchen. Die Kostenquote liegt mit 0,16 Prozent pro Jahr im moderaten Bereich.
2. iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (WKN: A0DK0N)
Ein weiterer ETF, der den Index exakt nachbildet. Vorteil: iShares ist einer der größten ETF-Anbieter weltweit, was für hohe Liquidität und eine breite Verfügbarkeit spricht.
3. Xtrackers Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (WKN: A113FC)
Dieser ETF ist synthetisch repliziert, was bedeutet, dass er den Index über Derivate abbildet. Für Anleger, die eine physische Replikation bevorzugen, ist dieser Fonds daher weniger geeignet.
4. Invesco Dow Jones Industrial Average ETF (WKN: A1XBBA)
Invesco setzt auf eine leicht modifizierte Indexstrategie, die eine optimierte Steuerstruktur bietet. Besonders für langfristig orientierte Anleger könnte dies ein Vorteil sein.
Warum jetzt in den Dow investieren?
Neben der geringeren Tech-Abhängigkeit spricht ein weiterer Faktor für den Dow Jones: Donald Trumps wirtschaftspolitische Pläne. Der neue US-Präsident hat Deregulierungen im Finanzsektor angekündigt, wovon Banken und Kreditinstitute profitieren könnten – und diese machen 25 Prozent des Dow Jones aus.
Zusätzlich hat der Index eine starke Basis in defensiven Sektoren wie Gesundheitswesen und Konsumgüter. Unternehmen wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble und McDonald's sind weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen als viele Tech-Werte.
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