Die Forderung nach einem Rückzug von Rio Tinto aus der Londoner Börsennotierung sieht der Vorstandsvorsitzende Jakob Stausholm als wirtschaftlich unsinnig an. Diese Aussage erfolgte, nachdem ein aktivistischer Aktionär das Unternehmen dazu drängte, seine primäre Notierung nach Australien zu verlegen. Der britische Hedgefonds Palliser Capital, der etwa 250 Millionen Dollar an Aktien hält, hatte dem Vorstand am Mittwoch einen Brief zukommen lassen. Darin kritisiert er die duale Notierung als „vollkommen gescheiterten“ Ansatz, der rund 50 Milliarden Dollar Wertvernichtung zur Folge gehabt habe. Zudem hätte diese Struktur die Verfolgung großangelegter Fusionen und Übernahmen (M&A) behindert. Eine unabhängige Überprüfung zur Evaluierung einer Vereinheitlichung der Notierung wurde gefordert. Stausholm entgegnete während einer Investorenpräsentation in London, dass es keinerlei Anzeichen dafür gebe, dass die bestehende Struktur suboptimal sei. „In dieser Struktur wird viel Wert bewahrt“, so Stausholm. Rio Tinto, der nach Marktwert zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt, ist sowohl an der Londoner als auch der australischen Börse notiert. Die Entscheidung des Rivalen BHP Group, 2021 die duale Notierung aufzugeben, hat Druck auf Rio Tinto seitens einiger aktivistischer Investoren ausgeübt, es ihm gleichzutun.